Von Kim zu Kim in Nordkorea USA: Machtwechsel reibungslos
22.12.2011, 11:59 Uhr
Nordkoreanische Beobachtungen an der Grenze zu Südkorea.
(Foto: AP)
Nach dem Tod des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il beobachten vor allem die USA die Lage vor Ort sehr genau. Schließlich hat die Supermacht in Südkorea tausende Soldaten stationiert. Bislang, so das Pentagon, vollzieht sich der Machtwechsel in den abgeschotteteten Reich ohne größere Probleme.
In Nordkorea vollzieht sich nach Einschätzung der USA nach dem Tode des Staatsführers Kim Jong Il bisher ein reibungsloser Machtwechsel auf dessen Sohn Kim Jong Un. Es seien bisher keine ungewöhnlichen Bewegungen der nordkoreanischen Armee ausgemacht worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, George Little. "Das scheint ein relativ reibungsloser Übergang auf der koreanischen Halbinsel zu sein, und wir hoffen, das bleibt so."

Kim Jong Un ist der neue starke Mann in Nordkorea.
(Foto: AP)
Die Alarmstufe für die US-Truppen in Südkorea sei nicht erhöht worden, sagte Little. Die US-Streitkräfte haben 28.500 Soldaten im Süden der geteilten Halbinsel als Abschreckung gegen das kommunistische Nordkorea stationiert. Deutschland unterstützt Südkorea mit Waffen. In Finnland wurden 69 Flugabwehrraketen "Patriot" festgesetzt. Es handele sich um eine legale Lieferung der Bundesregierung an Südkorea, erklärte das Hauptzollamt Oldenburg.
Die Nachricht vom Tod des langjährigen Alleinherrschers in Nordkorea hatte weltweit Sorgen vor Instabilität ausgelöst. Kim war nach offizieller Darstellung am Samstag im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Seinen drittältesten Sohn, der als politisch unerfahren gilt, hatte Kim Jong Il zuletzt schrittweise auf die Machtübernahme vorbereitet.
Südkorea schickte seinen Atomunterhändler Lim Sung Nam nach China, um mit Pekings Regierung die Lage auf der koreanischen Halbinsel zu erörtern. Dabei sollte auch über die Bedingungen für die Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche über das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm gesprochen werden, wie das Außenministerium in Seoul mitteilte. Nordkorea hatte die Gespräche mit den USA, China, Südkorea, Russland und Japan vor mehr als zwei Jahren abgebrochen, sich zuletzt aber zu einem Wiedereinstieg bereiterklärt.
Quelle: ntv.de, dpa