Gesunkenes Kriegsschiff USA beschützen Südkorea
24.05.2010, 08:27 UhrDie USA halten ihre Hand schützend über Südkorea. Präsident Obama ordnet dazu eine "engere militärische Zusammenarbeit" mit dem westlich orientierten Süden des Landes an. Zudem legt Südkorea den Handel mit dem kommunistischen Nord auf Eis.

Obama will verhindern, dass der Korea-Konflikt zu einer militärischen Auseindersetzung heranwächst.
(Foto: AP)
US-Präsident Barack Obama schaltet sich in den Korea-Konflikt ein. Nach dem mutmaßlichen Beschuss eines südkoreanischen Kriegsschiffs durch Nordkorea hat Obama eine engere militärische Zusammenarbeit mit Seoul angeordnet. Damit sollten in Zukunft Angriffe des kommunistischen Nordens abgewendet werden, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs. "Wir werden auf dem bereits starken Fundament exzellenter Kooperation unserer Militärs aufbauen und weitere Verbesserungen prüfen", hieß es weiter.
In Reaktion auf die Verletzung internationaler Gesetze durch Pjöngjang überprüften die USA ferner ihre gegenwärtige Politik gegenüber Nordkorea, kündigte das Weiße Haus an. Damit solle gewährleistet werden, dass "angemessene Maßnahmen" existierten und Bereiche gekennzeichnet werden, wo es möglicherweise Verbesserungen bedürfe.
Die von Seoul auferlegten Sanktionen gegen Nordkorea bezeichnete der Obama-Sprecher als "völlig gerechtfertigt". Südkorea könne sich wie bisher der vollen Unterstützung der USA sicher sein.
Handel auf Eis gelegt
Zuvor hatte Südkorea Beschränkungen des Handels mit Nordkorea und eine Anrufung des UN-Sicherheitsrates angekündigt. Unter den gegebenen Umständen sei ein Austausch mit dem kommunistischen Norden unsinnig, deshalb werde der Handel auf Eis gelegt, sagte Präsident Lee Myung Bak in einer landesweit übertragenen Fernsehansprache. Unter anderem dürften Handelsschiffe aus dem Norden die südkoreanischen Schifffahrtsrouten nicht mehr nutzen. Eine Ausnahme gebe es für das gemeinsam betriebene Industriegebiet Kaesong auf nordkoreanischer Seite und für humanitäre Hilfe für Kinder im Norden. Lee verlangte zudem eine Entschuldigung Pjöngjangs und die Bestrafung der Verantwortlichen.
Ein internationales Ermittlerteam kam vergangene Woche zu dem Schluss, dass beim Untergang des Kriegsschiffes "Cheonan" am 26. März alles auf einen nordkoreanischen Torpedo-Angriff hinweise. Pjöngjang weist jede Schuld von sich.
Quelle: ntv.de, AFP