Messianische Sekte im Irak USA bestätigen Kämpfe
29.01.2007, 09:06 UhrDie USA haben schwere Kämpfe mit Anhängern einer messianischen Sekte im Irak bestätigt, ohne jedoch die nach irakischen Angaben bis zu 300 Getöteten zu erwähnen. In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung sprach das US-Militär lediglich davon, dass 100 Bewaffnete festgenommen worden seien. Außerdem wurde darin der Tod von zwei US-Soldaten beim Absturz eines Hubschraubers bestätigt, über den die irakische Armee bereits am Vortag berichtet hatte.
Die USA beschrieben die Bewaffneten als "Aufständische" und als "Milizionäre". Die US-Armee gebrauchte damit Begriffe, die sie häufig zur Kennzeichnung militanter Sunniten beziehungsweise extremistischer Schiiten verwendet. Die Kämpfe hätten begonnen, als mehr als 200 Bewaffnete eine gemeinsame Patrouille der irakischen Armee und der Polizei angegriffen hätten, die Berichten über einen geplanten Anschlag auf Pilger nahe der Stadt Nadschaf südlich von Bagdad nachgegangen sei. Die Kämpfe hätten bis zum Montagmorgen angedauert.
Nach Angaben des irakischen Sicherheitsministers Schirwan al-Waeli wurden bei den 24-stündigen Kämpfen rund 200 Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder. Andere irakische Regierungsvertreter sprachen von bis zu 300 Todesopfern. Al-Waeli zufolge handelte es sich um Anhänger eines Sektenführers, der sich als Messias bezeichnete und als Zeichen seines göttlichen Auftrags den Tod der führenden Geistlichen von Nadschaf angekündigt hatte. Der Gruppe hätten Schiiten und Sunniten sowie Ausländer angehört.
Die Sekte plante den Angaben zufolge Anschläge am Montag, dem Höhepunkt der Wallfahrt nach Kerbela nahe Nadschaf, zu der sich dort an einem der höchsten schiitischen Feiertage bis zu zwei Millionen Gläubige versammelten. Vor drei Jahren waren bei Selbstmordanschlägen auf Pilger mehr als 100 Menschen getötet worden.
Quelle: ntv.de