Politik

2,5 Millionen für ein Symbol USA bezahlten Nordkorea

Die US-Regierung hat Nordkorea offenbar 2,5 Millionen Dollar für die symbolträchtige Sprengung des Kühlturms vom nordkoreanischen Atomreaktor Yongbyon bezahlt. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Informationen aus Washington. Über die tatsächliche Höhe der von Nordkorea auf 5 Millionen Dollar bezifferten Gesamtkosten der Sprengung gebe es keine Angaben.

Die "New York Times" berichtete von Unmut in konservativen Kreisen der USA über die als zu hoch empfundene Beteiligung der eigenen Regierung. Auch gebe es Zweifel an der Glaubwürdigkeit Pjöngjangs.

Die US-Regierung hatte die Sprengung des Kühlturms am Freitag als "richtigen Schritt" gelobt. Pjöngjang komme seinen Verpflichtungen nach, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates, Gordon Johndroe. Gleichzeitig forderte das Weiße Haus von Nordkorea weiteres Engagement beim Abbau seines Atomprogramms. Es gäbe dort noch eine Menge zu tun, sagte Johndroe.

Der Leiter des Korea-Büros im US-Außenministerium, Sung Kim, der zur Sprengung eingeladen war, begrüßte die Zerstörung des Kühlturms Medienberichten zufolge als positiven Schritt, der zur nächsten Phase der atomaren Abrüstung Nordkoreas führe.

Die Zerstörung des 30 Meter hohen Turms als dem sichtbarsten Zeichen des umstrittenen nordkoreanischen Atomprogramms war am Freitag weltweit im Fernsehen übertragen worden. In dem knapp hundert Kilometer nördlich von Pjöngjang gelegenen Reaktorkomplex wurde Plutonium für ein Atomwaffenprogramm hergestellt. Nach erfolgreichen Sechs-Nationen-Gesprächen zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland wurde die Anlage im vergangenen Juli abgeschaltet. Im Gegenzug handelte Nordkorea Hilfen für seine notleidende Bevölkerung aus.

Am Vortag der Sprengung hatte die Regierung Nordkoreas mit mehrmonatiger Verspätung eine umfangreiche Auflistung ihres Kernwaffenprogramms an China überreicht. Die USA kündigten danach an, nach einer Überprüfung der Daten im Gegenzug Handelssanktionen gegen Nordkorea aufheben und es von der Liste der Terror-Unterstützer streichen zu wollen. Das Außenministerium in Pjöngjang begrüßte diese Maßnahme Washingtons am Freitag als "positiven Schritt".

Quelle: ntv.de

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