Politik

Trotz Drohungen aus Nordkorea USA bleiben gelassen

US-Verteidigungsminister Robert Gates sieht trotz der Drohungen Nordkoreas keinen Bedarf für eine Verstärkung der in Südkorea stationierten US-Truppen.

Südkorea und die USA sind in erhöhter Alarmbereitschaft.

Südkorea und die USA sind in erhöhter Alarmbereitschaft.

(Foto: dpa)

Er wisse nichts von ungewöhnlichen Truppenbewegungen im Norden der koreanischen Halbinsel, sagte Gates auf dem Weg zu einer Sicherheitskonferenz in Singapur. In der US-Regierung spreche niemand von einer "Krise". "Aber wir haben es mit zwei sehr provokativen Ereignissen zu tun, begleitet von einer aggressiven Rhetorik", sagte Gates.

"Wir haben keinerlei Absicht, militärisch gegen Nordkorea vorzugehen, solange es nichts unternimmt, was dies verlangen würde." Bei der Konferenz in Singapur, die bereits vor den jüngsten Spannungen einberufen worden war, wolle er gegenüber Südkorea und Japan die bereits von Präsident Barack Obama bekundete Verpflichtung der USA erneuern, diese wichtigsten Verbündeten Washingtons in Asien angesichts der nordkoreanischen Bedrohungen zu verteidigen, sagte Gates.

 

Anfang der Woche hatte Nordkorea eine Atomwaffe sowie mehrere Kurzstreckenraketen getestet. Am Mittwoch drohte Nordkorea Südkorea mit einem Militäreinsatz. Daraufhin wurden die Streitkräfte Südkoreas und der USA in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Die USA haben immer noch rund 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. US-Außenministerin Hillary Clinton sicherte Südkorea und Japan die Unterstützung Washingtons zu. Der stellvertretende US-Außenminister Jim Steinberg wird in Kürze in die Region reisen, um über Antworten auf Nordkoreas Provokationen zu beraten.

Rückzug chinesischer Schiffe

Chinesische Fischereischiffe ziehen sich indessen aus einem zwischen Nord- und Südkorea umstrittenen Seegebiet an der Westküste der Halbinsel zurück. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap  unter Berufung auf Armeekreise berichtete, prüft das Militär, ob es dazu eine Aufforderung der Führung aus Pjöngjang gab. Ein Teil der Gewässer und deren Inseln wird von Nordkorea beansprucht, aber seit dem Koreakrieg vor mehr als 50 Jahren vom Süden besetzt.

 

In den vergangenen zehn Jahren kam es an der Seegrenze der beiden Staaten im Gelben Meer zweimal zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Zusammenstöße in den Jahren 1999 und 2002 entlang der sogenannten Northern Limit Line ereigneten sich jeweils im Juni zum Höhepunkt der dreimonatigen Krabbensaison, in der die Fischereiflotten um die größten Schwärme konkurrieren.

 

 

 

Quelle: ntv.de, AFP/rts/ghö

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