Armut, Ausbeutung und Gewalt USA blockieren Aktionsplan
10.05.2002, 21:34 UhrDie konservativen USA kämpfen beim UN-Weltkindergipfel gegen den Rest der Welt: Wenige Stunden vor dem Abschluss des zweiten Gipfels in New York waren am Freitag wichtige Punkte des Aktionsplans wie sexuelle Aufklärung, Empfängnisverhütung und Abtreibung noch immer nicht geklärt.
Diplomaten am UN-Hauptsitz in New York rechnen mit einem Ringen zwischen den USA und der großen Mehrheit der UN-Mitgliedstaaten bis zur letzten Minute. Die US-Regierung vertritt auf dem Gipfel den Standpunkt, "dass Abstinenz das einzige Rezept gegen Geschlechtskrankheiten, frühe Schwangerschaften sowie die sozialen und persönlichen Probleme ist, die sich durch sexuellen Aktivitäten vor der Ehe ergeben", wie US-Gesundheitsminister Tommy Thompson in seiner Rede erläuterte. Washington wird in dieser Haltung nur vom Vatikan und einigen islamischen Staaten unterstützt.
Die USA lehnen auch die Garantie gegenüber Eltern einklagbarer Kinderrechte und ein Mindestalter für die mögliche Verhängung der Todesstrafe ab.
Nach Einschätzung des Verhandlungsleiters, des deutschen UN-Botschafters Hanns Schumacher, ist das Abschlussdokument des Gipfels insgesamt nicht mehr gefährdet. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass einzelne Länder am Ende in einzelnen Punkten von dem vereinbarten Text des Aktionsplanes abweichen werden.
Quelle: ntv.de