Politik

Nordkorea stellt Atomstrom an USA für friedliche Lösung

US-Präsident George W. Bush und sein südkoreanischerKollege Kim Dae Jung haben Nordkoreas Ankündigung zur Wiederaufnahmeseines umstrittenen Atomprogramms "inakzeptabel" genannt. Bei einemTelefongespräch am Freitagabend über die nordkoreanische Nuklearfragehätten beide Präsidenten jedoch ihre Absicht bekräftigt, nach einerfriedlichen Lösung der Krise zu suchen, teilte das Präsidialamt inSeoul mit.

Entgegen einem Abkommen mit den USA von 1994 hatte Nordkorea amDonnerstag über seine amtlichen Medien erklärt, unverzüglich seinestillgelegten Atomanlagen zur Stromerzeugung wieder einzuschalten.Nordkorea begründete die Maßnahme mit der Entscheidung der USA undihrer Verbündeten, von Dezember an dringend benötigteHeizöllieferungen für das Land zu stoppen. Zugleich wurden die USAbeschuldigt, die Energieknappheit des Landes verschuldet zu haben.

Mit dem Stopp der Öllieferungen hatten die USA, Japan, Südkorea unddie EU im November auf das nordkoreanische Eingeständnis reagiert,sein geheimes Atomwaffenprogramm weiter verfolgt zu haben. Südkorea und die USA befürchten jedoch, dass die Wiederinbetriebnahme eines alten Kernkraftwerks nördlich von Pjöngjang dem nordkoreanischen Atomwaffenprogramm dienen könnte.

Bush und Kim kamen überein, Nordkorea zur Rücknahme seiner Entscheidung aufzurufen, hieß es in Seoul. Mit dem altennordkoreanische Reaktortyp kann kernwaffentaugliches Plutoniumproduziert werden.

Die Internationale Atomenergiebehörde hat Nordkorea unterdessen aufgefordert, seine umstrittenen Atomanlagen nicht wieder in Betrieb zu nehmen. Damit reagierte die IAEA auf eine Aufforderung Nordkoreas an die Wiener Behörde, Siegel und Überwachungskameras von den Atomanlagen zu entfernen.

IAEA-Generaldirektor Mohamed El Baradei sagte, es sei wichtig, dass die derzeitigen Kontrollmaßnahmen erhalten blieben. Sollte Nordkorea eigenmächtig Siegel oder Kameras entfernen, würde dies einen Verstoß gegen bestehende Abkommen mit der IAEA darstellen.

Quelle: ntv.de

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