Bombenanschlag in Pakistan USA fürchten Racheakte
15.11.2002, 13:08 UhrBei einem Bombenanschlag auf einen Bus sind im Süden Pakistans mindestens zwei Insassen getötet und neun verletzt worden. Der Sprengsatz detonierte am Freitagmorgen in einem Linienbus auf dem Weg von Hyderabad in die acht Kilometer westlich gelegene Ortschaft Kotri. Die Bombe war unter einem Sitz versteckt.
Das Motiv für den Anschlag in der Nähe des Haupt-Marktplatzes von Hyderabad war zunächst unbekannt. Die Explosion ereignete sich aber nur zwei Stunden nach der Hinrichtung eines Pakistaners im US-Staat Virginia wegen der Ermordung zweier CIA-Agenten 1993.
Die US-Regierung hatte Befürchtungen geäußert, dass es nach der Hinrichtung des 38-jährigen Mir Ahmad Kasi zu Racheakten kommen könnte und hatte alle Amerikaner im Ausland gewarnt. In Pakistan wurden die US-Botschaft und die US-Konsulte geschlossen. In Kasis Heimatstadt Quetta patrouillierten rund 2.000 zusätzliche Sicherheitskräfte.
Kasi hatte im Januar 1993 zwei CIA-Mitarbeiter vor dem Sitz des Geheimdienstes in Langley in Virginia erschossen. Anschließend floh er nach Pakistan. 1997 wurde er festgenommen und in die USA zurückgebracht. Er gestand die Morde und gab als Motiv an, er habe sich über die Aktivitäten der CIA in muslimischen Staaten geärgert.
Die Familie des Hingerichteten hat nach dem Bombenanschlag in Hyderabad zum Verzicht auf Gewalt aufgerufen. Angehörige des Pakistaners wollen die Leiche Kasis nach Quetta überführen und dort beisetzen. Aus Protest gegen die Hinrichtung schlossen Händler in der Stadt am Freitag ihre Geschäfte. Es gab zunächst keine Beweise, dass der Anschlag auf den Bus eine Reaktion auf die Hinrichtung war.
Quelle: ntv.de