Politik

Verschärfte Vorschriften erlassen USA heben Ölbohr-Verbot auf

Neue Regelungen sollen das Risiko bei Ölbohrungen vermindern.

Neue Regelungen sollen das Risiko bei Ölbohrungen vermindern.

(Foto: AP)

Die USA heben unter Vorbehalt ein Moratorium für Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko vorzeitig auf. Es sei an der Zeit, Bohrungen in großer Tiefe den Unternehmen wieder zu erlauben, die die verschärften Sicherheitsvorschriften einhielten, heißt es.

Fast sechs Monate nach Ausbruch der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko haben die USA das Verbot von Öl-Tiefseebohrungen wieder aufgehoben. Es seien neue Regelungen erlassen worden, die das Risiko solcher Bohrungen vermindern, begründete Innenminister Ken Salazar die Aufhebung des Moratoriums.

Ein Totschlagargument, das immer zieht.

Ein Totschlagargument, das immer zieht.

(Foto: AP)

Es gebe "entscheidende Fortschritte, die mit Tiefseebohrungen verbundenen Gefahren zu reduzieren", sagte Salazar. "Die Öl- und Gasindustrie wird unter strengeren Regeln und unter strengerer Aufsicht arbeiten", sagte er.

Wegen dieser neuen Regeln gehen die Behörden nicht davon aus, dass bereits in Kürze neue Tiefseebohrungen gestartet werden. Die Industrie brauche Zeit, sich auf diese neuen Regeln einzustellen. "Das wird sicherlich nicht morgen oder nächste Woche sein", meinte Michael Bromwich, Chef des Bureau of Ocean Energy Management. Er rechne damit, dass zum Jahresende erste Bohrerlaubnisse vergeben werden.

Rückschläge für die Regierung

Die Regierung hatte kurz nach Beginn der Explosion auf der Ölplattform "Deepwater Horizon" am 20. April ein sechsmonatiges Moratorium verhängt. Zwar musste die Regierung zunächst Rückschläge in Kauf nehmen, weil Gerichte nach Einspruch der Ölindustrie das Moratorium beanstandet hatten. Darauf erließ die Regierung aber ein erneutes Verbot von Tiefseebohrungen.

Bei dem Unfall der "Deepwater Horizon" war in rund 1500 Meter Tiefe unter dem Meeresspiegel nach Öl gebohrt worden. Mehrere Anläufe, die Ölfontäne zu stoppen, scheiterten nicht zuletzt, weil die Experten nach eigenen Worten praktisch keine Erfahrungen mit Rettungsarbeiten in einer solchen Tiefe hatten.

Erst nach rund drei Monaten konnte der Ölfluss gestoppt werden, zwei Monate später gelang es, die Quelle endgültig zu versiegeln. Insgesamt waren 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer geflossen – mehr als jemals zuvor bei einer Ölkatastrophe. Weite Teile der US-Golfküste wurden verseucht, zeitweise war in einem Drittel der US- Küstengewässer der Fischfang verboten.

Quelle: ntv.de, dpa

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