1500 Iraker pro Monat USA lassen Gefangene frei
11.12.2008, 12:19 UhrDas US-Militär im Irak entlässt ab kommendem Februar 1500 irakische Häftlinge pro Monat, die es bislang in seinen Gefängnissen und Hafteinrichtungen festhält. Die betroffenen Gefangenen sollen entweder freigelassen oder den irakischen Justizbehörden übergeben werden, hieß es in einer Erklärung der US-Armee. Diese Vorgehensweise sei bei der ersten Sitzung eines neu gebildeten gemeinsamen Komitees aus hochrangigen Vertretern des US-Militärs im Irak und der irakischen Regierung vereinbart worden.
An der Sitzung des Komitees nahmen unter anderem der irakische Vize-Ministerpräsident Barham Saleh und der Kommandeur der US-Truppen im Irak, General Raymond Odierno, teil. Derzeit hält das US-Militär 15.800 Iraker fest. Ihre Überstellung an die irakischen Behörden war in dem irakisch-amerikanischen Truppenstationierungsabkommen vereinbart worden, das im vergangenen Monat vom Parlament im Bagdad verabschiedet worden war. Es tritt am 1. Januar 2009 in Kraft.
Saleh betonte während des Treffens, das Komitee stehe vor dem Problem, dass es so viele Häftlinge wie möglich entlassen wolle, zugleich aber umsichtig vorgehen müsse, um nicht versehentlich Kriminelle freizulassen oder Häftlinge, die "sich dann wieder terroristischen Operationen zuwenden".
Einige der mutmaßlichen Aufständischen und Terroristen sitzen schon seit Jahren in den US-Militärgefängnissen. Unter ihnen sind besonders viele arabische Sunniten, weshalb sich vor allem die sunnitischen Parteien im Parlament seit Jahren für die beschleunigte Freilassung von "Unschuldigen" einsetzen.
Quelle: ntv.de