Inspektionen in Raketenbasen USA machen Russland Angebot
20.03.2008, 09:35 UhrIm russisch-amerikanischen Konflikt um ein US-Raketenabwehrsystem für Mitteleuropa sind die USA bereit, Russland konkrete Sicherheitsgarantien zu geben. "Die Amerikaner sind bereit, uns eine Reihe von Maßnahmen anzubieten, die unser Vertrauen stärken, damit wir sicher sein können, dass das System nicht gegen uns gerichtet ist", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow der Zeitung "Iswestija". Russland solle das Recht bekommen, die in Tschechien geplante Radarstation und die in Polen vorgesehene Raketenbasis durch Inspekteure und technische Instrumente zu überwachen.
Lawrow bekräftigte dennoch die Kritik seiner Regierung an dem Raketenschild. Dieses Vorhaben werde die weltweite Stabilität gefährden, warnte er. Russland habe die USA letztlich davon überzeugen können, dass seine Befürchtungen nicht unbegründet seien, fügte Lawrow hinzu. Washington habe eingesehen, dass alle Versicherungen, der Raketenschild richte sich nicht gegen Russland, nicht ausreichten. Nicht die Absicht sei entscheidend, sondern die Möglichkeit.
Gefühl der Sicherheit
Der tschechische Regierungschef Mirek Topolanek hatte mitgeteilt, sein Land sei nach anfänglichem Widerstand nun zur Aufnahme russischer Beobachter bereit. "Es geht nicht um ständige Anwesenheit, sondern um die Möglichkeit, dass russische Spezialisten in Tschechien und tschechische Spezialisten in Russland kontrollieren würden", sagte er der Prager Zeitung "Pravo". Sein polnischer Amtskollege Donald Tusk sagte in Warschau, "Gespräche über ein Monitoring, die Moskau ein Gefühl der Sicherheit" geben würden, seien möglich.
US-Außenministerin Condoleezza Rice und US-Verteidigungsminister Robert Gates hatten in Moskau über das Abwehrsystem verhandelt. Danach übergab Washington schriftlich Lösungsvorschläge. Nach Angaben der US-Regierung soll der Raketenschild, der aus einer Radarstation in Tschechien und zehn Abfangraketen in Polen bestehen soll, als Schutz gegen Staaten wie Iran und Nordkorea dienen.
Russland hatte seit Bekanntwerden der Pläne gegen das Vorhaben protestiert, weil es sich in seiner Sicherheit bedroht fühlt.
Quelle: ntv.de