Politik

Bündnispartner gesucht USA planen globale Anti-IS-Allianz

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(Foto: AP)

Während das Kalifat im Nahen Osten sich festsetzt, blickt die Welt auf die hilflos erscheinenden USA. Nun startet Außenminister Kerry eine Offensive: Die USA wollen eine weltweite Allianz schmieden. Dabei könnte Saudi-Arabien eine wichtige Rolle spielen.

Der amerikanische Außenminister John Kerry hat zur Bildung einer weltweiten Allianz gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) aufgerufen und deren Gewalttaten in Syrien und dem Nordirak mit gezieltem "Völkermord" verglichen. In einem Gastbeitrag für die "New York Times" warb Kerry für eine "gemeinschaftliche Antwort unter Führung der Vereinigten Staaten und mit dem größtmöglichen Bündnis an Nationen". Zusätzlich zum militärischen Druck auf den IS bedürfe es auch politischer, wirtschaftlicher und humanitärer Unterstützung sowie der Hilfe von Geheimdiensten.

Am Rande des Nato-Gipfels in Wales am 4. und 5. September wollen Kerry und US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sich bereits mit den europäischen Verbündeten abstimmen. Vor wenigen Tagen hatte Präsident Barack Obama eingeräumt, keine Strategie gegen den IS zu haben.

Saudis halten zu USA

Nach dem Nato-Gipfel wollen Kerry und Hagel demnach im Nahen Osten bei den "am meisten bedrohten Ländern" der Region um Unterstützung werben. Fast jedes Land könne eine Rolle spielen, ob militärisch, mit humanitärer Hilfe, beim wirtschaftlichen Wiederaufbau oder der Schaffung neuen Vertrauens zwischen Nachbarn.

Auf den traditionellen Verbündeten Saudi-Arabien kann Washington dabei offenbar zählen. König Abdallah warnte davor, dass die "abscheulichen" Verbrechen der Dschihadisten bald auch westliche Ziele treffen könnten. Saudischen Medien zufolge sagte der Monarch: "Der Terrorismus kennt keine Grenzen, und seine Gefahr können auch mehrere Länder außerhalb des Nahen Ostens zu spüren bekommen."

"Luftangriffe reichen nicht"

Präsident Barack Obama werde dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zudem einen Plan vorlegen, wie den Dschihadisten am besten beizukommen sei. Im September haben die USA den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat. Washington will diese Gelegenheit für seine Initiative nutzen. Zum Sicherheitsratsgipfel will Obama während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung einladen, die vom 24. bis 30. September läuft.

Der IS sei eine Gefahr weit über den Irak und Syrien hinaus, schrieb Kerry. "Wir werden nicht zulassen, dass sich der Krebs des IS auf andere Länder ausbreitet", schrieb Kerry. "Die Welt kann es mit dieser Plage aufnehmen und sie schlussendlich besiegen." Luftangriffe allein reichten allerdings nicht, schrieb Kerry. Man müsse auch seiner Medienbotschaft entgegentreten und die eigene Verteidigung und Zusammenarbeit stärken.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa

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