Politik

27 Millionen Unfreie weltweit USA prangern Sklaverei an

Oft werden vom Menschenhandel Betroffene wie illegale Einwanderer behandelt.

Oft werden vom Menschenhandel Betroffene wie illegale Einwanderer behandelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für viele Menschen sind es Berichte aus einem anderen Zeitalter: Menschen, die wie Tiere gehalten, gehandelt und ausgebeutet werden. Ein Bericht der US-Regierung verdeutlicht, dass Sklaverei sehr wohl noch immer ein weit verbreitetes Problem ist. Besonders groß ist die Sorge über die Lage in Syrien.

Bis zu 27 Millionen Menschen in der Welt sind von Menschenhandel betroffen und leben in sklavenartigen Verhältnissen. Dies geht aus dem Jahresbericht der USA zum internationalen Menschenhandel hervor. "Das Ende der Legalität der Sklaverei in den USA und anderen Staaten der Welt hat leider nicht das Ende der Sklaverei bedeutet", kommentierte US-Außenministerin Hillary Clinton das Schriftstück. Bei den 27 Millionen Menschen gehe um "Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, deren Schicksal uns daran erinnert, zu welch' inhumanen Handeln Menschen fähig sind".

Als besonders problematisch hebt der Bericht die Situation in Syrien hervor. "Die syrische Regierung erfüllt nicht die Minimalbedingungen zur Beseitigung von Menschenhandel und unternimmt auch keine nennenswerten Anstrengungen in diese Richtung", heißt es in dem Bericht.

Das Land ist demnach in die Liste der Staaten aufgenommen worden, die US-Sanktionen fürchten müssen, weil sie Zwangsarbeit und -prostitution nicht ausreichend bekämpfen. Die weiteren genannten Staaten sind: Algerien, die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo, Kuba, Äquatorial-Guinea, Eritrea, der Iran, Nordkorea, Kuwait, Libyen, Madagaskar, Papua Neu-Guinea, Saudi Arabien, der Sudan, Jemen und Zimbabwe.

Härtere Strafen für Menschenhändler

Den von den USA definierten Standards zum Kampf gegen den Menschenhandel gerecht werden von den 185 untersuchten Staaten lediglich 33 Länder. 42 landeten auf einer Beobachtungsliste, weil die Lage in diesen Nationen nicht klar zu überschauen sei.

Deutschland erfüllt dem Bericht zufolge die Minimalbedingungen des Gesetzes zum Schutz der Opfer von Menschenhandel. Allerdings sei die Bundesrepublik Transit- und Zielland für Menschen, die zur Arbeit oder in die Prostitution gezwungen würden. Die deutsche Regierung habe ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Menschenhandel verstärkt, heißt es in dem Bericht. Gleichzeitig wird darin empfohlen, Menschenhändler härter zu bestrafen.

In dem Bericht wird zudem kritisiert, dass viele Regierungen das Problem aus Furcht vor illegaler Einwanderung unterschätzten. So würden Indizien für Menschenhandel oft nicht erkannt, und die Opfer als illegale Einwanderer und Kriminelle behandelt.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa

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