Viagra für libysche Soldaten? USA richten Vorwürfe an Gaddafi
29.04.2011, 10:33 UhrUS-Botschafterin bei den UN, Rice, erhebt bei einer Sitzung des Sicherheitsrats schwere Vorwürfe gegen die Soldaten des libyschen Machthabers Gaddafi. Sie würden mit Viagra versorgt, damit sie Frauen vergewaltigen könnten. Derweil fordern die libyschen Rebellen aus Furcht vor Chemiewaffen-Angriffen der Gaddafi-Truppen schwere Waffen vom Westen.
Die USA haben der Führung um Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi vorgeworfen, Soldaten zur Vergewaltigung von Zivilistinnen anzustiften. Gaddafis Soldaten würden mit Viagra versorgt, damit sie Frauen vergewaltigen könnten, sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats hinter verschlossenen Türen. Eine Quelle für diesen Vorwurf nannte Rice demnach nicht.
Laut einem weiteren Diplomaten machte Rice ihre Aussage bei einer Debatte mit einem anderen UN-Botschafter um zu illustrieren, dass die NATO es bei ihrem Vorgehen gegen Gaddafi mit einem Gegner zu tun habe, der "verwerfliche Taten" begehe. Einige Staaten des UN-Sicherheitsrates wie Russland werfen der NATO vor, das von dem Gremium erteilte Mandat für einen Einsatz in Libyen zu überschreiten. Dagegen halten die USA die Luftangriffe in Libyen durch die Resolution 1973 zum Schutz der libyschen Bevölkerung für gedeckt.
Rebellen fordern schwere Waffen
Derweil fordern die libyschen Rebellen aus Furcht vor Chemiewaffen-Angriffen der Gaddafi-Truppen schwere Waffen vom Westen. Es würden Hubschrauber, Panzerabwehrraketen und Schnellboote mit Torpedos gebraucht, sagte Rebellengeneral Abdulfatah Junis.
Junis sagte vor einem Treffen mit Vertretern von Europäischer Union und NATO in Brüssel, Gaddafi verfüge "unglücklicherweise noch immer über rund 25 Prozent seiner Chemiewaffen". Laut Junis, der unter Gaddafi Innenminister war, bevor er sich auf die Seite der Aufständischen schlug, fürchten die Rebellen vor allem einen Einsatz von Senfgas. Bislang hätten die Rebellen "geringe Mengen" an Waffen erhalten, "wir warten aber darauf, dass unsere Freunde uns mit neuen Waffen ausrüsten", sagte Junis. Mögliche Lieferländer wollte er nicht nennen.
Heftige Gefechte lieferten sich Rebellen und regierungstreue Truppen an einem libysch-tunesischen Grenzübergang. Die Aufständischen eroberten laut Augenzeugen am Donnerstag den Übergang Dehiba zurück. Der Grenzposten war bereits vor einer Woche von Rebellen eingenommen worden, die Truppen von Machthaber Gaddafi hatten ihn am Vormittag zunächst zurückerobert. Bei den Kämpfen wurden mindestens acht Soldaten aus den Reihen der Gaddafi-Truppen getötet, mehrere weitere Menschen wurden demnach verletzt.
Quelle: ntv.de, AFP