Politik

Unterschlupf für El Kaida USA rügen Pakistan

Im Westen Pakistans haben Kämpfer der El-Kaida-Gruppe des moslemischen Extremisten Osama bin Laden nach einem Bericht der "Washington Post" Unterschlupf gesucht. Die pakistanische Regierung zögere aber trotz Drängen der US-Regierung, gegen die aus Afghanistan infiltrierten Kämpfer vorzugehen, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen und Kreisen des US-Verteidigungsministeriums.

In einer Grenzstadt hätten sich mehrere Hundert El-Kaida-Kämpfer versammelt, das pakistanische Militär greife aber nicht ein, obwohl die USA Hubschrauber und Eliteeinheiten angeboten hätten, hieß es in dem Bericht weiter. Die USA machen Bin Laden für die Anschläge vom September vergangenen Jahres in den USA verantwortlich. Pakistans Präsident Pervez Musharraf hatte Anfang Mai erklärt, kleine Banden von El-Kaida-Kämpfern könnte über die Grenze ins Land gekommen sein. Er werde alles tun, um diese zu bekämpfen. In den von der Zeitung zitierten höheren US-Kreisen hieß es: "Wir sind hinter ihnen her, damit sie (die Pakistaner) angreifen, aber wir haben nicht viel Erfolg gehabt."

Musharraf verschiebt Reise

Musharraf hingegen hat eine Auslandsreise abgesagt, um eine landesweite Offensive gegen den Terrorismus zu leiten. Die amtliche Nachrichtenagentur APP meldet, die Entscheidung sei bei einer Konferenz mit den Regierungen der Provinzen gefallen. Am Mittwoch waren in Karatschi bei einem Bombenanschlag 14 Menschen getötet worden, darunter elf Franzosen. Erst am Freitag waren die genauen Reisepläne Muscharrafs veröffentlicht worden. Er hatte vom 15. bis 21. Mai Algerien, Marokko und Tunesien besuchen wollen, beschloss dann aber, "den Kampf der Nation gegen den Terrorismus persönlich zu leiten", wie APP berichtete.

Quelle: ntv.de

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