Politik

Demokratisierungshilfe für Kirgisistan USA schicken Top-Diplomaten

Bakijew beruft sich auf seine Rolle als legitimer Präsident.

Bakijew beruft sich auf seine Rolle als legitimer Präsident.

(Foto: dpa)

Nach dem Umsturz in Kirgistan schickt die US-Regierung einen hochrangigen Diplomaten in die Hauptstadt Bischkek. Der für Süd- und Zentralasien zuständige Abteilungsleiter im US-Außenministerium, Robert Blake, sagte, er werde dort unter anderem Interims-Ministerpräsidentin Rosa Otunbajewa zu Beratungen über die Sicherheitslage vor Ort treffen. Dabei soll es demnach auch darum gehen, wie das Land zur Demokratie zurückfinden kann.

Die kirgisische Opposition hatte Mitte der vergangenen Woche den bisherigen Präsidenten Kurmanbek Bakijew aus der Hauptstadt vertrieben. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften starben nach jüngsten Angaben 82 Menschen, mehr als tausend weitere wurden verletzt.

Bei dem Umsturz starben 82 Menschen.

Bei dem Umsturz starben 82 Menschen.

(Foto: dpa)

Zwischenzeitlich hatte das US-Militär den Betrieb seiner strategisch wichtigen Luftwaffenbasis Manas bei Bischkek einstellen müssen. Manas kommt eine große strategische  Bedeutung zu. Über den US-Stützpunkt werden monatlich durchschnittlich 15.000 Soldaten verlegt und mehrere hundert Tonnen Fracht abgefertigt, vor allem Treibstoff und Waffen. Kirgisistan hatte Manas  kurz nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 den  US-Truppen für den Einsatz in Afghanistan zur Verfügung gestellt.  Russland begegnet dem Pachtvertrag mit Misstrauen.

Bakijew gibt nicht auf

Unterdessen haben sich im Süden des Landes erneut tausende Anhänger des gestürzten Präsidenten Bakijew zu einer Massenkundgebung versammelt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, warteten die Demonstranten in der Stadt Dschalal-Abad auf eine Rede Bakijews. Bei seinem ersten Auftritt seit dem Umsturz in der zentralasiatischen Republik hatte Bakijew am Montag in seinem Heimatdorf Tejit seinen Anspruch auf die Macht untermauert. "Ich bin der Präsident und niemand hat das Recht oder die Macht, mich von meinem Posten zu stoßen", sagte er. Bakijew genießt im Süden des Landes weiter breite Unterstützung in der Bevölkerung.

Die neue Führung des Landes hatte zuvor einen Spezialeinsatz gegen den gestürzten Präsidenten angedroht. Bakijews Festnahme sei beschlossen, sagte Generalstaatsanwalt Bajtmemir Ibrajew. Der für die Sicherheit zuständige Minister Asimbek Beknasarow stellte Bakijew ein Ultimatum. Wenn er sich nicht noch am Dienstag den Behörden stelle, würden Spezialeinheiten geschickt, um ihn festzunehmen. Da Bakijew sich den Behörden nicht stellen will, befürchten Beobachter einen drohenden Bürgerkrieg zwischen seinen Gefolgsleuten und den Anhängern der Übergangsregierung.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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