Briten ziehen ab USA warnen vor Optimismus
17.12.2007, 07:15 UhrNach der Übergabe der letzten bislang von Großbritannien kontrollierten irakischen Provinz an einheimische Truppen haben die USA vor verfrühten Optimismus gewarnt. Zwar hätten die Briten das getan, war sich die USA für den gesamten Irak wünschen würden, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice am Sonntagabend in Paris. Doch würden die Briten ebenso wie die USA erkennen, dass noch viel zu tun sei. Dies gelte mit Blick auf den Aufbau eines stabilen Fundaments im Süden und die fortlaufende Probleme in der Region.
Die Extremistenorganisation Al-Kaida bewertete die Übergabe der Kontrolle über die südirakische Provinz Basra an die einheimischen Truppen als Niederlage des britischen Militärs. In einem am Sonntag veröffentlichten Internet-Video erklärte Al-Kaida-Vize Ajman al-Sawahri, der Schritt der Briten zeige, dass die Rebellen die Oberhand gewinnen. Die Kämpfer des Heiligen Krieges würden immer stärker und die Bedingungen für die Amerikaner verschlechterten sich. "Die Entscheidung der Briten zu fliehen", sei dafür ein ausreichender Beweis.
Das britische Militär hatte am Sonntag nach fast fünf Jahren die Kontrolle über die Provinz Basra an einheimische Truppen übergeben. Es war die letzte von vier Provinzen unter Kontrolle des britischen Militärs. Der Schritt gilt als entscheidender Test für die Regierung in Bagdad, die Sicherheit im Land mit eigenen Kräften zu garantieren. Basra ist der wichtigste Erdöl-Umschlagplatz im Irak. Die Übergabezeremonie wurde von der größten Militärparade seit dem Sturz des Ex-Diktators Saddam Hussein begleitet.
Eine kleinere Anzahl britischer Soldaten wird weiterhin auf einem Stützpunkt nahe des Flughafens Basra irakische Sicherheitskräfte ausbilden. Aktuell sind noch 4500 britische Soldaten im Irak stationiert. Bis Mitte 2008 soll die Zahl auf 2500 sinken.
Quelle: ntv.de