Politik

Krim-Krise wirft Schatten USA wollen Atomstreit mit Iran beilegen

Die Iraner verdienen Besseres als unter Sanktionen zu leiden, findet Obama.

Die Iraner verdienen Besseres als unter Sanktionen zu leiden, findet Obama.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Obama bemüht sich wieder verstärkt um den Iran. Mit einer Videobotschaft an die dortige Bevölkerung setzt er sich für eine Einigung im Atomstreit ein. Doch die Krim-Krise überschattet auch diese Verhandlungen.

Obama macht die Verhandlungen mit dem Iran zur Chefsache. In einer Videobotschaft zum persischen Neujahrsfest Newroz wendet sich der US-Präsident direkt an das iranische Volk. Darin ruft er die iranische Regierung zur Zusammenarbeit bei den Atomgesprächen auf. "Es gibt die Chance, eine Einigung zu erreichen, wenn der Iran bedeutende und nachprüfbare Schritte unternimmt, um die Welt zu überzeugen, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient", erklärte Obama in Washington. "Echter diplomatischer Fortschritt in diesem Jahr kann dabei helfen, neue Möglichkeiten und Wohlstand für die iranische Bevölkerung auf Jahre zu eröffnen."

Der Westen und Israel verdächtigen den Iran, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur zivilen Nutzung der Nuklearenergie. Die internationale Gemeinschaft hat wegen des Atomstreits scharfe Sanktionen verhängt. "Die wirtschaftlichen Härten, die so viele Iraner in den vergangenen Jahren wegen der Entscheidungen ihrer politischen Führer erlitten haben, hat Ihr Land und die Welt um die außerordentlichen Fähigkeiten und Beiträge gebracht, die Ihr Land zu bieten hat", wandte sich Obama an die iranische Bevölkerung. "Sie haben Besseres verdient."

Russland droht in Iran-Frage

Seit der Wahl des reformorientierten iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im vergangenen Sommer haben die Bemühungen für eine Beilegung des Atomkonflikts neuen Schwung bekommen. Im November einigte sich Teheran mit der sogenannten 5+1-Gruppe - die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland - auf ein Interimsabkommen. Darin sagte der Iran unter anderem zu, seine Urananreicherung im Gegenzug für erste Sanktionserleichterungen für zunächst sechs Monate einzufrieren. Bis Ende Juli soll eine endgültige Lösung gefunden werden, am Mittwoch endete die jüngste Verhandlungsrunde in Wien.

Neue Komplikationen bringt allerdings die Krimkrise in die Verhandlungen. Die Sanktionsdrohungen des Westens gegen Russland, könnten auch Moskaus Iranpolitik beeinflussen. Russlands Vize-Außenminister Riabkow sagte, sein Land werde auf weitere Strafmaßnahmen mit eigenen Sanktionen reagieren. Nachdem Obama tatsächlich weitere Sanktionen angekündigt hatte, ließ Russland auf diese Worten auch Taten folgen. Daneben seien auch "asymmetrische Schritte" möglich, sagte Riabkow laut der Nachrichtenagentur Interfax. Er drohte unter anderem mit Auswirkungen auf die Atom-Gespräche mit dem Iran. "Ich mache mir keine Illusionen", sagte Obama zu den Verhandlungen mit dem Iran. "Es wird schwer werden."

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen