Politik

Syriens tödliches Gift-Arsenal USA wollen Chemiewaffen auf See vernichten

UN-Inspektoren in Damaskus.

UN-Inspektoren in Damaskus.

(Foto: REUTERS)

In Syrien gibt es viel zu tun: Mehr als 1000 Tonnen Chemiewaffen müssen abtransportiert und unschädlich gemacht werden. Die giftigsten davon wollen die USA offenbar auf einem Schiff zerstören - mitten auf dem Meer.

Die USA wollen die giftigsten syrischen Chemiewaffen auf einem Schiff auf See vernichten. Das teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag mit. Die C-Waffen sollen auf einem US-Schiff mit dem sogenannten Hydrolyse-Verfahren unschädlich gemacht werden. Dabei werden Kampfstoffe wie Senfgas mittels eines chemischen Verfahrens neutralisiert.

Das Schiff, das dabei zum Einsatz komme, werde derzeit umgerüstet, hieß es weiter. Die USA hätten außerdem angeboten, dafür auch die Kosten zu übernehmen, so der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü. Bisher hätten sich zudem 35 Unternehmen gemeldet, um die weniger gefährlichen Chemikalien zu vernichten. Üzümcü sagte, die Spezialfirmen würden nun einer gründlichen Untersuchung unterzogen, um zu gewährleisten, dass sie alle Sicherheits- und Umweltrichlinien erfüllten. Bislang hatte sich kein Land bereit erklärt, die Kampfmittel auf seinem Territorium zu zerstören.

Arsenal ist unter Verschluss

Insgesamt geht es um die Vernichtung von 800 Tonnen Kampfstoffe und 7,7 Millionen Litern giftiger Abwässer. Nach OPCW-Angaben wurden von den 23 erklärten Chemiewaffenstandorten in dem Bürgerkriegsland alle bis auf einen fristgerecht überprüft. Das gesamte C-Waffen-Arsenal ist inzwischen unter Verschluss. Zudem wurden alle Produktionsstätten unbrauchbar gemacht.

Gemäß einer vom UN-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution, die unter dem Eindruck eines drohenden US-Luftangriffs auf Syrien verabschiedet wurde, muss das C-Waffen-Arsenal von Machthaber Baschar al-Assad bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein. Die internationale Gemeinschaft sucht nun weiterhin nach einem Land, das bereit ist, die syrischen C-Waffen auf seinem eigenen Territorium zu vernichten.

Quelle: ntv.de, fma/AFP/dpa

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