Politik

Verhandlungen mit gemäßigten Kräften USA zu Dialog mit Taliban bereit

US-Außenministerin Hillary Clinton hat sich offen für Verhandlungen mit gemäßigten Taliban in Afghanistan gezeigt. Die USA und Afghanistan seien bereit, auf Taliban-Anhänger zuzugehen, die nicht mit dem Terrornetzwerk El Kaida verbündet seien und auch nicht die "extremistische Politik" der Taliban während ihrer Herrschaft in Afghanistan unterstützten, sagte Clinton in einer Rede in Washington. Im Gegenzug müssten die moderaten Taliban-Anhänger aber bereit sein, sich von El Kaida zu trennen, ihre Waffen niederzulegen und sich an einer "freien und offenen Gesellschaft" gemäß der afghanischen Verfassung zu beteiligen, sagte die US-Chefdiplomatin.

US-Außenministerin Clinton nähert sich der Position des afghanischen Präsidenten Karsai an.

US-Außenministerin Clinton nähert sich der Position des afghanischen Präsidenten Karsai an.

(Foto: REUTERS)

US-Präsident Barack Obama hatte bereits im März die Möglichkeit angedeutet, Verhandlungen mit gemäßigten Taliban aufzunehmen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat sich bereit mehrfach für Gespräche mit Taliban-Anhängern ausgesprochen, die nicht mit dem Terrornetzwerk El Kaida oder anderen terroristischen Gruppen verbündet sind.

Generalstabschef sieht Taliban gestärkt

Unterdessen hat der Generalstabschef der US-Armee, Michael Mullen, die ausländischen Truppen in Afghanistan auf "sehr schwierige Kämpfe" vorbereitet. Die radikalislamischen Taliban seien in den vergangenen Jahren brutaler geworden und hätten sich gleichzeitig besser organisiert, sagte Mullen im arabischen Programm des britischen Fernsehsenders BBC. Seit 2006 habe sich die Sicherheitslage in Afghanistan stufenweise verschlechtert. Die Gewalt habe zugenommen, die Afghanen schauten unsicherer in die Zukunft.

Den Soldaten stehen in Afghanistan harte Monate bevor. (im Bild: Britische Soldaten)

Den Soldaten stehen in Afghanistan harte Monate bevor. (im Bild: Britische Soldaten)

(Foto: picture-alliance/ dpa)

In den kommenden 12 bis 18 Monaten müssten die ausländischen Truppen daher damit beginnen, "das Blatt zu wenden", sagte der Admiral. Dabei spiele auch die Ausbildung der afghanischen Armee und Polizei eine große Rolle. Denn letztlich müssten die Afghanen die Taliban selbst "hinauswerfen", sagte Mullen.

Anfang Juli starteten die US-Streitkräfte und britische Truppen eine Großoffensive in der südlichen Unruheprovinz Helmand, um Hochburgen der Taliban unter ihre Kontrolle zu bringen. Mit 4000 Soldaten stünden dort genug Truppen zur Verfügung, um eroberte Regionen zu halten, sagte Mullen. Grundsätzlich habe die Operation in Helmand aber gerade erst begonnen.

Quelle: ntv.de, AFP

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