Politik

Angriffe auf Gefängnisse im Irak Über 500 Gefangene flüchten

Terrorverdächtige bei einem Transport ins Gefängnis.

Terrorverdächtige bei einem Transport ins Gefängnis.

(Foto: AP)

Bewaffnete Extremisten greifen zwei Gefängnisse im Irak an. Darunter das Hochsicherheitsgefägngnis Abu Ghoreib, in dem Terroristen inhaftiert sind. Hunderte Insassen entkommen.

Die Angreifer feuerten Granaten auf die Gefängnisse, anschließend wurden vier Autobomben gezündet.

Die Angreifer feuerten Granaten auf die Gefängnisse, anschließend wurden vier Autobomben gezündet.

(Foto: AP)

Nach einem Angriff auf das irakische Hochsicherheitsgefängnis Abu Ghoreib sind 500 bis 1000 Gefangene entkommen. Bewaffnete Extremisten hatten die stark gesicherte Haftanstalt 30 Kilometer westlich der irakischen Hauptstadt mit Panzerfäusten und Schusswaffen angegriffen. In Abu Ghoreib sind auch mutmaßliche und verurteilte Terroristen inhaftiert, darunter Angehörige von Al-Kaida-nahen Gruppen.

Die koordinierte Attacke auf das berüchtigte Gefängnis Abu Ghoreib westlich von Bagdad und auf das Gefängnis Tadschi nördlich der Hauptstadt hatte in der Nacht begonnen. Die Gefechte dauerten nach offiziellen Angaben zehn Stunden. Die Angreifer gaben im Internet an, "tausende Gefangene" befreit zu haben.

In ersten Mitteilungen der irakischen Sicherheitsbehörden hieß es dagegen, der Angriff sei von den Wachmannschaften zurückgeschlagen worden. Doch wie Al-Samli, ein Mitglied des Sicherheitsausschusses des Parlaments, sagte, gab es schwere Versäumnisse. Verantwortliche müssten zur Verantwortung gezogen werden.

Bei den Kämpfen um die beiden Haftanstalten wurden nach Angaben der irakischen Behörden mindestens 40 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt.

Das Gefängnis von Abu Ghraib wurde wegen der Misshandlung von Häftlingen durch US-Soldaten bekannt. Der Folterskandal wurde 2004 durch die Veröffentlichung von Fotos publik. Elf US-Soldaten wurden später zu Haftstrafen von bis zu zehn Jahren verurteilt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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