Forderung des Präsidenten erfüllt Ukrainische Demonstranten räumen Rathaus
16.02.2014, 09:43 Uhr
Die Regierungsgegner wollen nun vor dem Rathaus weiter gegen Janukowitsch protestieren.
(Foto: REUTERS)
Am 1. Dezember hatte die Opposition das Rathaus in Kiew gestürmt. Seither galt es als "Hauptquartier der Revolution". Dass es komplett geräumt wurde, hat seinen Grund: Die Amnestie festgenommener Demonstranten ist daran geknüpft.
Nach wochenlanger Besetzung hat die ukrainische Opposition mit der Räumung des Rathauses von Kiew begonnen. Damit erfüllt sie eine zentrale Forderung des umstrittenen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Das Rathaus sei bereits nahezu komplett geräumt, sagte der Protestführer Ruslan Andrijko, während zahlreiche Demonstranten aus dem Gebäude strömten. Allerdings würden die Regierungsgegner bis auf Weiteres vor dem Rathaus bleiben und dort die Proteste gegen Janukowitsch weiterführen.
Das Rathaus war am 1. Dezember von Demonstranten gestürmt worden, nachdem Sicherheitskräfte eine Studentendemonstration gewaltsam aufgelöst hatten. Es galt seitdem als "Hauptquartier der Revolution" in der Ukraine. Janukowitsch hat der Opposition eine Frist zur Räumung besetzter öffentlicher Gebäude und Plätze bis Montag gesetzt. Die Räumung der Gebäude ist Bedingung, damit eine vor zwei Wochen beschlossene Amnestie für die während der Proteste festgenommenen Demonstranten in Kraft treten kann.
Die Ukraine wird seit Ende November von teils gewaltsamen Protesten der proeuopäischen Opposition erschüttert. Auslöser war die Entscheidung Janukowitschs, unter dem Druck Moskaus ein über Jahre mit der EU ausgehandeltes Assoziierungs- und Freihandelsabkommen nicht zu unterzeichnen - und stattdessen eine engere Anbindung an Russland zu verfolgen. Für den Mittag sind erneut Proteste in Kiew geplant. Die Opposition fordert weiter den Rücktritt Janukowitschs, die Änderung der Verfassung und die Abhaltung von Neuwahlen.
Quelle: ntv.de, asc/AFP