Politik

Auf Augenhöhe mit der Hüpfpartei Umfrage zeigt Niedergang der Piraten

Bernd Schlömer hat nichts zu lachen: Seine Piraten darben im Umfragenkeller und er steht unter immer größerer Kritik.

Bernd Schlömer hat nichts zu lachen: Seine Piraten darben im Umfragenkeller und er steht unter immer größerer Kritik.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vor nicht allzu langer Zeit trauten viele ihnen fast alles zu: Die Piraten - angetreten, die etablierte Parteienlandschaft aufzumischen - schickten sich an, den Bundestag zu erobern. Heute spielen sie praktisch keine Rolle mehr. Ihren vorläufigen Tiefpunkt markiert der aktuelle "Stern-RTL-Wahltrend".

Nur wenige Tage vor ihrem Bundesparteitag kommt der nächste Dämpfer für die krisengeplagte Piratenpartei. Einst als neue ernst zu nehmende Kraft in der Bundespolitik gefeiert, sackt die Partei in Umfragen weiter ab. Der "Stern-RTL-Wahltrend" von Forsa weist sie in dieser Woche mit nur noch 2 Prozent Zustimmung aus. Das Umfrageinstitut führt sie nun erstmals wieder dort, wo üblicherweise auch die Partei Bibeltreuer Christen oder die Hüpfpartei zu finden sind: unter "Sonstige". Soll der Einzug ins Parlament noch gelingen, müsste die Truppe so langsam den Turbo zünden.

Gut aus den Startlöchern kommt dagegen die neue Alternative für Deutschland - kurz AfD. Wie schon in der Vorwoche sind immerhin 3 Prozent der Wähler von den Zielen und Frontmännern der Euro-Gegner überzeugt. In Zeiten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit scheint die Aussicht, die D-Mark wieder einzuführen, bei vielen zu verfangen. Der von Forsa errechnete Wirtschaftserwartungsindex ist in dieser Woche um einen Punkt zurückgegangen.

Die Bewegungen bei den kleinen haben auch Auswirkungen auf die etablierten Parteien. Leidtragende des AfD-Erfolgs bleibt die Union. Schon in der Vorwoche stürzten CDU und CSU um 3 Prozentpunkte ab. Beim Tiefstand von 39 Prozent bleibt es auch in dieser Woche. Besonders dramatisch ist das für Kanzlerin Angela Merkel, weil der erklärte Wunschpartner, die FDP, wieder zu schwächeln beginnt. Mit nur 4 Prozent wären die Liberalen nicht im Bundestag - mögliche Effekte des Bundesparteitags vom Wochenende sind dabei allerdings noch nicht berücksichtigt.

Steinbrück liegt weiter abgeschlagen hinter Merkel

Bleibt es bei diesem Befund, wäre Rot-Grün mit einem Mal wieder im Rennen. Die SPD legt 1 Punkt auf 24 Prozent zu, die Grünen würden 15 Prozent der Befragten wählen - auch das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Zusammen ergeben das 39 Prozent, so viel wie die Union. Dennoch: Für eine Regierungskoalition reicht das nicht. Schuld daran sind die konstant bei 8 Prozent liegenden Linken. Machttüftler werden bereits begonnen haben zu rechnen. Möglich sind derzeit nur Regierungsbündnisse, die von den Beteiligten nicht gewünscht sind: Rot-Rot-Grün, Schwarz-Grün oder eine Große Koalition.

Fernab von der Frage nach der Parteienpräferenz sind die Sympathien unter den Wählern weiter klar verteilt. Wäre die direkte Wahl eines Kanzlers in der Verfassung vorgesehen, müsste sich Amtsinhaberin Angela Merkel keine Sorgen machen. 58 Prozent der Deutschen wollen, dass sie weitermacht. Nur 18 Prozent - und damit 40 Prozentpunkte weniger als Merkel - halten es mit Herausforderer Peer Steinbrück.

Quelle: ntv.de, jog

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