Politik

Steinbrück immer unbeliebter Umfragen machen SPD nervös

Kandidat Steinbrück und Parteichef Gabriel: "Wir müssen alle ins Feld".

Kandidat Steinbrück und Parteichef Gabriel: "Wir müssen alle ins Feld".

(Foto: dapd)

Kanzlerkandidat Steinbrück wird in der Rangliste der beliebtesten Politiker nach hinten durchgereicht. Das beunruhigt die Sozialdemokraten. Offene Kritik an Steinbrück gibt es bislang nicht. Stattdessen eine Ausweitung des Wahlkampfes in Niedersachsen. "Wir müssen alle ins Feld", sagt ein führender SPD-Politiker. Parteichef Gabriel plant 30 Auftritte bis zur Wahl.

Angesichts der immer schlechteren Umfragewerte für SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück macht sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" große Unruhe bei den Sozialdemokraten breit. Demnach sagten "namhafte Sozialdemokraten", nur ein rot-grüner Erfolg bei der Landtagswahl am 20. Januar in Niedersachsen könne die Partei vor einem Debakel bei der Bundestagswahl im Herbst bewahren.

SPD-Spitzenpolitiker aus Bund und Ländern würden sich deshalb verstärkt im niedersächsischen Landtagswahlkampf engagieren. "Wir müssen alle ins Feld, um Schwarz-Gelb abzulösen", zitierte die Zeitung eine Quelle in der SPD-Spitze. Nachdem es lange nach einem Wahlsieg von SPD und Grünen ausgesehen hatte, gehen sowohl Ministerpräsident David McAllister als auch sein SPD-Herausforderer Stephan Weil mittlerweile von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus.

Laut SZ hat SPD-Chef Sigmar Gabriel bis zum Wahltag noch etwa 30 Auftritte bei Kundgebungen in Niedersachsen, die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will 20 Mal zu Wahlkampfveranstaltungen in Nachbarbundesland kommen.

"Alarmglocken haben nicht geläutet"

Trotz der schlechten Umfragewerte will Steinbrück seinem Stil treu bleiben. "Wir werden stärker über unsere Inhalte, über unsere Themen reden müssen", sagte er der "Braunschweiger Zeitung". "Ich will allerdings auch bei meinem Stil bleiben: Sagen, was ich denke. Viele Bürger sagen mir, sie wollten keine Politiker, die immer nur glatt geschliffene Antworten geben."

Steinbrück räumte aber auch Fehler ein: Selbstkritisch gesehen hätte er die Reaktionen auf seine Äußerungen zum Kanzlergehalt vorhersehen müssen. "Aber die Alarmglocken haben nicht geläutet, weil ich und andere das ja auch vorher schon gesagt haben." Eines sei ihm dabei wichtig: "Ich habe aber mit keiner Silbe eine Erhöhung des Kanzlergehalts oder der Vergütung generell von Politikern gefordert. Das wurde mir untergeschoben."

Hanebüchen sei auch der Vorwurf, er habe sich als Aufsichtsrat von ThyssenKrupp für niedrigere Industriestrompreise eingesetzt. Die SPD und er engagierten sich seit Jahren für den Erhalt des Industriestandortes Deutschland.

Quelle: ntv.de, hvl/dpa/AFP

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