Vernichtung syrischer Chemiewaffen auf dem Meer Umweltschützer fürchten das Schlimmste
26.12.2013, 16:22 Uhr
Die "Cape Ray" ist schon 36 Jahre alt.
(Foto: AP)
Wie gefährlich ist die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen auf dem US-Spezialschiff "Cape Ray"? Eine Umweltschutzorganisation warnt nun eindringlich vor den Gefahren und spricht von einer "abenteuerlichen Operation".
Eine französische Umweltorganisation hat vor der geplanten Vernichtung syrischer Chemiewaffen auf dem US-Spezialschiff "Cape Ray" gewarnt. Es handele sich um eine "abenteuerliche Operation" mit "zahlreichen Risiken für Besetzung, Techniker und Umwelt", erklärte Robin des Bois in Paris.
Schiffe von der Bauart wie der 200 Meter lange Frachter hätten keine quer angelegten Trennwände, weswegen sich Feuer oder eintretendes Wasser schnell ausbreiten könnten. Im Unglücksfall würden solche Schiffe "innerhalb weniger Minuten Schlagseite bekommen und schnell mit ihrer Ladung sinken".
Die seit einigen Wochen laufende Umrüstung der "Cape Ray" würde nicht ausreichen, um eine "ausreichende Schwimmfähigkeit bei einer schweren Havarie zu garantieren", erklärte Robin des Bois weiter. Auch sei das Schiff schon 36 Jahre alt. Andere Schiffe dieser Art würden im Schnitt nach 30 Jahren aus dem Verkehr gezogen.
Laut einem Plan der Organisation für das Verbot für Chemiewaffen (OPCW) sollen die gefährlichsten Kampfstoffe des syrischen Chemiewaffenarsenals auf das US-Marineschiff "Cape Ray" verladen werden. Dort sollen sie in zwei Spezialanlagen in ihre Bestandteile gespalten werden.
Die Anlagen seien aber für den Gebrauch an Land konzipiert worden, erklärte Robin des Bois. Nun sollten sie erstmals auf einem Schiff eingesetzt werden. Niemand könne aber Stürme ausschließen, welche die Sicherheit der Chemiewaffenzerstörung gefährden würden.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa