Schnee, Regen, Eisglätte Unfälle im Minutentakt
22.02.2002, 00:00 UhrSchneeverwehungen, spiegelglatte Straßen und Unfälle im Minutentakt: Ein kurzer, aber heftiger Wintereinbruch hat am Freitag Norddeutschland und Skandinavien in ein Verkehrschaos gestürzt. In Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin brach der morgendliche Berufsverkehr zeitweise zusammen.
Die meisten Unfälle verliefen glimpflich. In Berlin fielen mehrere Flüge aus. Betroffen war auch Finanzminister Hans Eichel, der ein Treffen mit seinem Amtskollegen Laurent Fabius in Paris absagen musste.
Gegen Mittag entspannte sich bei höheren Temperaturen vielerorts die Lage wieder. Am kräftigsten hatte der Winter in Schleswig-Holstein zugepackt. Auf den Autobahnen kam es zu zahlreichen Unfällen, die aber meistens mit Blechschäden abgingen. Besonders betroffen waren die Autobahnen Hambug - Flensburg. Der schwerste Unfall ereignete sich auf der A1 zwischen den Anschlussstellen Reinfeld und Bad Oldesloe, wo ein leerer Tanklastzug in den Graben rutschte. Der Fahrer wurde schwer verletzt.
In Brandenburg zählte die Polizei Hunderte von Verkehrsunfällen. Zumeist handelte es sich um Auffahrunfälle, bei denen insgesamt 29 Menschen verletzt wurden. Bei Brandenburg an der Havel kam ein Bus von schneeglatter Fahrbahn ab und fuhr gegen einen Baum. Sechs Fahrgäste wurden verletzt, der Bus wurde schwer beschädigt. In Südbrandenburg riet die Polizei wegen unpassierbarer Straßen dazu, das Auto stehen zu lassen.
Auch in Berlin gab es viele Behinderungen auf den Straßen. Die Polizei zählte allein zwischen 09.00 Uhr und 10.00 Uhr 161 Unfälle. Besonders betroffen waren die Stadtbezirke im Norden und in der Mitte.
In Mecklenburg-Vorpommern stoppten Schneeverwehungen die Autos. Lastwagen sorgten für teilweise kilometerlange Staus. In Westmecklenburg waren zeitweise bis zu 10.000 Haushalte ohne Strom.
In Niedersachsen machte der Wintereinbruch vor allem im Osten Probleme. Im Regierungsbezirk Braunschweig gab es starke Schneeglätte. Behindert wurde der Verkehr auch auf der Autobahn A2. Im Raum Hannover zählte die Polizei in der Nacht und am Morgen bis zu 100 Unfälle.
In Dänemark wurden wegen starker Windböen mit Tempo 100 mehrere Brücken gesperrt. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Zahlreiche Fahrzeuge steckten in Schneeverwehungen fest. Es gab zahlreiche Unfälle. Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen konnte nicht zu seiner Reise nach Ungarn starten. In Stockholm, Oslo und Kopenhagen fielen zahlreiche Flüge aus oder verspäteten sich.
Für das Wochenende sagten Deutscher Wetterdienst und donnerwetter.de kühles und regnerisches Wetter, zum Teil mit Orkanböen, vorher. Bei Werten deutlich über Null soll es immer wieder regnen oder schneien. Wegen der Niederschläge bleibt auch die Hochwasserlage weiter angespannt.
Quelle: ntv.de