Politik

Abitur online Unterricht der Zukunft?

Nordrhein-Westfalen erprobt neue Wege zum Abitur. Sowohl Oberstufenschüler als auch Erwachsene an Abend- Gymnasien sollen die Möglichkeit erhalten, ihren Abiturstoff über weite Strecken von zu Hause aus oder in schulischen Lerngruppen am Computer zu erarbeiten.

Testphase

NRW leiste damit in Zusammenarbeit mit dem Computerhersteller IBM und zwei Schulbuchverlagen Pionierarbeit, sagte Schulministerin Gabriele Behler (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. Die Abschlussarbeiten und Prüfungen würden aber nach wie vor unter Aufsicht geleistet. "Ein Schritt zum Zentralabitur ist das nicht", betonte die Ministerin.

Mit drei weiteren Bundesländern werde derzeit eine Zusammenarbeit bei "Abitur-online" vereinbart. In der Erwachsenenbildung startet das Pilot-Projekt schon in diesem Sommer an acht der landesweit 36 Abend-Gymnasien.

In der gymnasialen Oberstufe soll es nach einer Ausschreibung ab Mitte nächsten Jahres zunächst an 150 Schulen erprobt werden. Die Schulbuchverlage Klett und Cornelsen erstellen dafür digitale Lernmedien für zehn Unterrichtsfächer.

Alternative in der Erwachsenenbildung

Das "Abitur-online" sei eine Antwort auf die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, erläuterte Behler. Viele Berufstätige hätten Schwierigkeiten, ihr Abitur zu festen Unterrichtszeiten auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen.

"Abitur-online " ermögliche es ihnen, die Hälfte ihrer 20 Unterrichtswochenstunden am heimischen Computer zu absolvieren. Die Fachlehrer betreuen dieses Selbst-Studium über das Internet. Auch die Studierenden untereinander sollen als Lergnruppe vernetzt werden.

Zur Zeit sind nach Angaben des Schulministeriums 140.000 Computerarbeitsplätze in nordrhein-westfälischen Schulen verfügbar. Seit zwei Jahren läuft ein gemeinsames 33-Millionen-Euro-Programm von Land und Kommunen, um die Klassenzimmer mit neuen Medien auszustatten. Zusätzlich will das Land jetzt 6 Millionen Euro für Software und Lehrerfortbildung bereitstellen.

IBM sponsert die technische Ausstattung für "Abitur online" mit 570.000 Euro. Die Schulbuchverlage stellen Personal und Know-how zur Verfügung.

Quelle: ntv.de

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