Politik

Unabhängiges Kosovo Unversöhnliche Fronten

Die Fronten zwischen Serbien und dem Kosovo bei der letzten Verhandlungsrunde in Baden bei Wien werden immer härter. Am zweiten Tag der Gespräche unter Vermittlung der EU, Russlands und der USA machten beide Seiten deutlich, dass sie nicht daran denken, von ihren Maximalforderungen abzugehen.

Während der serbische Präsident Boris Tadic Belgrads Pläne für eine Autonomie der süd-serbischen Provinz veröffentlichte, meinte der designierte kosovo-albanische Ministerpräsident Hashim Thaci: "Wir können das mit Serbien auch noch Hundert Jahre diskutieren. Aber einen Kompromiss in der Statusfrage wird es nicht geben." Pristina beharrt auf der vollen Unabhängigkeit für die Provinz.

Die Unterhändler der EU, Russlands und der USA - die sogenannte Kosovo-Troika - hatten am Montag einen letzten Versuch begonnen, die verfeindeten Parteien doch noch zu einem Kompromiss zu bewegen. Sie müssen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am 10. Dezember Bericht über ihre im August begonnenen Vermittlungsbemühungen erstatten.

Angesichts der unnachgiebigen Haltung beider Seiten schlug der russische Vermittler Alexander Bozan-Chartschenko eine Verlängerung der Verhandlungen über den von den UN gesetzten Stichtag hinaus vor. Doch die Kosovo-Albaner lehnten dies kategorisch ab. Auch der deutsche EU-Unterhändler Wolfgang Ischinger ist gegen eine Fortsetzung der Gespräche. Das Kosovo wird seit 1999 von den Vereinten Nationen verwaltet.

Kosovo-albanische Führer bekräftigten einmal mehr, dass sie noch in diesem Jahr die Unabhängigkeit der Provinz ausrufen wollen. Daraufhin warnte Belgrads Außenminister Vuk Jeremic, Pristina müsse sich in diesem Fall auf serbische Reaktionen gefasst machen. Welche Maßnahmen man ergreifen will, sagte der Minister nicht. "Wir werden reagieren, wie es jedes Land in Europa täte, wenn sein Staatsgebiet in Gefahr wäre." Der ehemalige Untergrundkämpfer und designierte Kosovo-Ministerpräsident Hashim Thaci meinte dazu, eine weitere Periode der Gewalt in der Region sei "inakzeptabel": "Nie mehr Krieg, nie mehr Tod. Dazu verpflichten wir uns."

Quelle: ntv.de

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