Politik

"Finger weg!" Urwaldzerstörung stoppen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Samstag mit Aktionen in 45 deutschen Städten gegen die Zerstörung der letzten Urwälder in Russland protestiert. Die Aktivisten kennzeichneten in verschiedenen Baumärkten Bauholz, das für Wandvertäfelungen und Material für den Dachausbau angeboten wird, mit Aufklebern "Finger weg - Urwaldzerstörung".

Die Bundesrepublik bezieht nach Angaben von Greenpeace jährlich Holz und Papier im Wert von über 280 Mio. Euro allein aus Russland. Ein Teil stamme aus einem der letzten Urwälder Europas, dem 1,5 Millionen Hektar großen Dvinsky-Urwald in der Region Archangelsk am Weißen Meer. Pro Jahr würden hier in dem Rückzugsgebiet für seltene Tiere, wie Braunbären und Gleithörnchen, 250.000 Hektar zerstört, sagte Greenpeace-Experte Oliver Salge.

Der Umweltschützer verwies auf das am Sonntag beginnende Treffen der Minister der Vertragsstaaten der Konvention für biologische Vielfalt, bei dem die Erarbeitung eines zehnjährigen Aktionsplanes für den Schutz der Urwälder auf dem Programm steht. "Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie sich dabei für den sofortigen Abholzungs-Stopp in den Urwäldern einsetzt", fügte Salge hinzu.

Weltweit drohe den "Fantastischen Sieben", den sieben noch existierenden Urwäldern, das Aus durch Abholzung. Außer den Urwäldern im Norden Europas zählen dazu die nordischen Urwälder in Sibirien und Kanada, die tropischen Regenwälder am Amazonas, in Zentralafrika und Südostasien sowie die Bergwälder Chiles. Jährlich würden 150.000 Quadratkilometer Urwald verschwinden; die Fläche eines Fußballfeldes alle zwei Sekunden.

Quelle: ntv.de

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