An Putin, Ukraine, Separatisten Vater von Absturzopfer schreibt bitteren Brief
21.07.2014, 21:58 Uhr
Vor dem Amsterdamer Flughafen Schiphol legen Menschen Blumen für die Opfer des Absturzes nieder.
(Foto: REUTERS)
Sein einziges Kind starb beim Flugzeugabsturz in der Ukraine. Seine Wut und Trauer darüber packt ein Niederländer in einen sarkastischen Brief, den er an Russlands Präsidenten, die Separatisten und die ukrainische Regierung adressiert.
Erschüttert über den gewaltsamen Tod seiner einzigen Tochter hat ein niederländischer Vater sich in einem sarkastischen Schreiben bei den Verantwortlichen für den Absturz von Flug MH17 "bedankt". Niederländische Medien verbreiteten den bitteren Brief von Hans de Borst, dessen 17-jährige Tochter Elsemiek beim Absturz der Boeing 777 im Osten der Ukraine starb.
"Vielen Dank an Herrn Putin, die Separatistenführer oder die ukrainische Regierung für die Ermordung meines geliebten und einzigen Kindes", schrieb de Borst. Da die Hintergründe des Absturzes noch unklar sind, schloss de Borst in dem Brief alle möglichen Verantwortlichen mit ein.
"Plötzlich ist sie weg", schrieb der Vater weiter. "Aus der Luft geschossen in einem fremden vom Krieg zerrütteten Land." Elsemiek wollte auf Malaysia Urlaub machen und hätte im kommenden Jahr die Schule beenden sollen, heißt es in dem Brief. Ihr Plan sei es gewesen, an der Universität von Delft Ingenieurwesen zu studieren. "Sie war schon ganz aufgeregt." Und weiter: "Ich hoffe, dass Sie stolz darauf sind, dass sie dieses junge Leben zerstört haben, und dass Sie sich selbst noch im Spiegel anschauen können."
In den Niederlanden, woher 193 der 298 Todesopfer von Flug MH17 stammen, wächst nach dem kollektiven Schock über die Katastrophe zunehmend die Wut. Vor allem der Umgang der Rebellen mit den Leichen und die Handhabung der Absturzstelle sorgen für Empörung in der Bevölkerung. Die Leichen werden inzwischen von niederländischen Experten untersucht.
Quelle: ntv.de, mli/AFP