Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Verbändeverband als DGB-Gegenspieler
23.11.1999, 12:07 UhrDie Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist der sozialpolitische Spitzenverband der deutschen Wirtschaft. Als Gegenspieler zum DGB vertritt sie die Interessen der Unternehmen.
Ebenso wie der DGB ist die BDA ein Verband der Verbände, schließt selbst keine Tarifverträge ab und soll als Lobbyorganisation auf Politik und öffentliche Meinung einwirken. Die BDA wurde 1949 als Nachfolgeorganisation der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände gegründet.
Heute umfasst sie 15 Landesvereinigungen und 49 Fachspitzenverbände aus Handwerk, Handel und Industrie - von der Zigarettenindustrie über das Baugewerbe bis hin zur Telekommunikation. Neben der BDA stehen der Spitzenverband der Industrie BDI und der Handwerkskammern DIHT.
BDA, BDI und DIHT bezogen im November 1999 ein gemeinsames "Haus der Wirtschaft" in Berlin. Wie die meisten Unternehmerverbände wird die BDA von einer Doppelspitze geführt: Im Rampenlicht steht vor allem der ehrenamtliche Präsident, der meist noch aktiv ein Unternehmen leitet. Ihm zur Seite steht ein angestellter Hauptgeschäftsführer, der den Präsidenten entlastet und stärker im Hintergrund die Fäden zieht.
Die schlimmsten Tage ihrer Geschichte erlebte die BDA 1977. Der damalige Doppelpräsident von BDA und BDI, Hanns Martin Schleyer, wurde von der RAF entführt und ermordet.
Seit 1996 steht der schwäbische Unternehmer Dieter Hundt an der Spitze des Arbeitgeberspitzenverbandes. Hundt genießt bei allem Streit in der Sache auch bei Politikern und Gewerkschaften großes Ansehen und gilt als Anhänger der Sozialpartnerschaft und des Flächentarifvertrages.
Finanziert wird die BDA von ihren Mitgliedsverbänden. Ihr Etat liegt bei etwa 28 Millionen Mark. Der größte Geldgeber ist Gesamtmetall. Ähnlich wie die IG Metall im DGB den Ton angibt, dominieren die Metallarbeitgeber die Politik der BDA.
Quelle: ntv.de