Politik

Anschläge in Kenia "Verbindung zu El Kaida"

Die USA sehen offenbar immer mehr Hinweise auf eine Verbindung zwischen den Anschlägen in Kenia und dem Terrornetzwerk El Kaida von Osama bin Laden. Ein angeblich von El Kaida stammendes Bekennerschreiben sei glaubwürdig, hieß es von Seiten der Regierung in Washington.

Auch die Seriennummer der Rakete, die am vergangenen Donnerstag in Mombasa auf ein israelisches Passagierflugzeug abgefeuert wurde, deute auf eine Verbindung zu El Kaida hin. Der kenianische Präsident Daniel arap Moi reiste zu Beratungen mit US-Präsident George W. Bush nach Washington.

Es gebe zunehmend Gründe für die Annahme, dass El Kaida mit den Anschlägen zu tun habe, hieß es. So liege die Seriennummer der auf das israelische Flugzeug abgefeuerten Rakete im gleichen Nummernbereich wie die einer Rakete, mit der in Saudi-Arabien US-Militärflugzeuge beschossen wurden. Zwischen diesem Angriff im Mai und El Kaida gebe es eine Verbindung.

Das Bekennerschreiben wurde auf einer Internet-Seite radikaler Moslems veröffentlicht und mit "Politisches Büro der Kaida el Dschihad" unterzeichnet. Darin hieß es: "Die Kämpfer der El Kaida kehren an den Ort zurück, wo der Kreuzritter-Juden-Koalition vor vier Jahren ein Schlag versetzt wurde." Der Text spielte damit auf die Bombenanschläge auf US-Botschaften in der kenianischen Hauptstadt Nairobi und Daressalam, dem Sitz der tansanischen Regierung, im Jahr 1998 an. Damals wurden 224 Menschen getötet.

In Mombasa war fast zeitgleich zu dem Anschlag auf das Flugzeug ein Selbstmordattentat auf ein Hotel verübt worden. Dabei wurden die drei Attentäter, drei Israelis und zehn Kenianer getötet.

Terrorwarnungen auch gegen deutsche Marinebasis

Kenianischen Sicherheitsdiensten lagen seit acht Monaten Hinweise auf einen Terroranschlag in Mombasa vor. Die kenianische Tageszeitung "Daily Nation" berichtete, unter den möglichen Zielen sei auch die deutsche Marinebasis in der Küstenstadt am Indischen Ozean gewesen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin hatte die deutsche Marine hatte konkreten Hinweise auf den Terroranschlag in Mombasa. Dort sind derzeit rund 140 Soldaten der Deutschen Marine stationiert, die von dort im Rahmen der Anti-Terror-Aktion "Enduring Fredom" Überwachungseinsätze entlang der somalischen Küste fliegen.

Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hatte vor dem Anschlag Informationen über einen geplanten El Kaida-Anschlag in Afrika. Der israelische Rundfunk meldete, Mombasa sei als eines der möglichen Ziele bekannt gewesen.

Quelle: ntv.de

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