"24 Stunden läuft nichts mehr" Verdi legt Ruhrgebiet lahm
06.03.2012, 10:49 Uhr
Der Warnstreik im öffentlichen Dienst geht weiter. Am dritten Tag in Folge bestreikt die Gewerkschaft Verdi den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Das Nachsehen haben Pendler, Eltern und Patienten.
Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks auf Busse und Bahnen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ausgeweitet. Große Teile des Nahverkehrs in Nordrhein-Westfalen wurden durch die Proteste lahmgelegt, wie Verdi in Düsseldorf mitteilte. "24 Stunden lang läuft nichts mehr", sagte ein Sprecher.
Bestreikt wurden demnach unter anderem Verkehrsbetriebe im Ruhrgebiet sowie in Köln und Düsseldorf. In Baden-Württemberg gab es laut Verdi Streiks unter anderem in Stuttgart und Karlsruhe.
In Nordrhein-Westfalen wurden der Gewerkschaft zufolge im Laufe des Vormittags auch Stadtwerke, Energieversorger, Müllabfuhr, Kitas und Krankenhäuser sowie weitere kommunale Unternehmen in die Warnstreiks einbezogen. Bis acht Uhr beteiligten sich demnach mehr als 30.000 Arbeitnehmer an dem Ausstand. "Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Mittag nochmal eine Schippe drauflegen werden", sagte Verdi-Sprecher Günter Isemeyer in Düsseldorf.
In Stuttgart waren neben dem öffentlichen Nahverkehr unter anderem auch das Klinikum und die Stadtverwaltung von den Arbeitsniederlegungen betroffen. Weitere Warnstreiks wurden unter anderem aus Esslingen und Ulm gemeldet. Auch in mehreren ostdeutschen Bundesländern rief Verdi zu Warnstreiks auf.
Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen waren am vergangenen Donnerstag nach einer ersten Verhandlungsrunde ergebnislos vertagt worden. Die beteiligten Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 200 Euro mehr Lohn. Die nächste Verhandlungsrunde soll am Montag in Potsdam beginnen.
Quelle: ntv.de, AFP