Nach Festnahme im Fall "Anna" Vergewaltiger gesteht
05.01.2002, 15:47 UhrNach seinem Geständnis ist gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger der siebenjährigen Anna Haftbefehl erlassen worden. Der 19-jährige Sven K. wurde am Samstag in München dem Haftrichter vorgeführt.
Die Vernehmung des 19-Jährigen, der aus dem nordrhein-westfälischen Düren stammt, werde noch das gesamte Wochenende dauern, sagte Polizeisprecherin Andrea Hartenberger. Kurz nach seiner Festnahme am Freitag hatte Sven K. die Tat sowie zwei weitere Vergewaltigungen gestanden.
Erst die dritte Vergewaltigung in der Silvesternacht brachte die Polizei auf die Spur des Täters. Sven K. verging sich am Starnberger See an einer 56-Jährigen. Das Opfer konnte den Täter anhand eines früheren Polizeifotos eindeutig identifizieren.
Sven K. hatte bereits im März und April vergangenen Jahres wegen versuchter Vergewaltigung in Köln in Untersuchungshaft gesessen. Seine DNA-Daten waren aber nicht in die bundesweite Gendatenbank aufgenommen worden.
Im August vergewaltigte er eine 20-Jährige Studentin in München; auf Grund der fehlenden Daten konnte der Täter nicht identifiziert werden. Das siebenjährige Mädchen, das die Polizei aus Opferschutz-Gründen "Anna" nennt, hatte er im Oktober in einer katholischen Mädchenschule überfallen, auf der Toilette vergewaltigt und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt.
Die Kölner Oberstaatsanwältin Regine Appenroth trat dem Vorwurf entgegen, ihre Behörde hätte die DNA-Daten nicht in die bundesweite Datenbank eingespeist: "Die Probe hätte seinerzeit in Köln normalerweise gar nicht genommen werden dürfen. Wir haben dies nur gemacht, um eventuell dadurch weitere, tatsächliche Vergewaltigungen aufzuklären. Als feststand, dass der Mann für keine weiteren derartigen Delikte verantwortlich zu machen war, haben wir auf die Weitergabe verzichtet."
Quelle: ntv.de