Liberia am Scheideweg Verhandlungen abgebrochen
17.08.2003, 15:18 UhrDie Friedensgespräche für Liberia zwischen der neuen Regierung und den Rebellen drohen zu scheitern. Der liberianische Präsident Moses Blah brach die Verhandlungen in der ghanaischen Hauptstadt Akkra ab und flog nach Liberia zurück.
In der Nacht zu Sonntag verstrich zudem ein Ultimatum, das die westafrikanischen Vermittler den Rebellen gestellt hatten. Diese sollten ihre Forderungen nach zusätzlichen Posten in der geplanten Übergangsregierung aufgeben, sonst würden die Verhandlungen für einen Monat ausgesetzt, berichteten Verhandlungsteilnehmer. Am Sonntag wollte der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Liberia, Jacques Klein, versuchen, die Vertreter der Rebellen zum Einlenken zu bewegen.
Seit Anfang Juni verhandeln Vertreter der Regierung, der beiden Rebellengruppen und zahlreicher politischer Parteien in Akkra über einen politischen Neuanfang für das Land. Nach dem bisherigen Plan sollen die Spitzenpositionen der für Oktober vorgesehenen Übergangsregierung nicht mit Vertretern der kriegsführenden Parteien besetzt werden. Die ersten Wahlen sind für Oktober 2005 geplant.
In der liberianischen Hauptstadt Monrovia haben Hilfsorganisationen unterdessen mit der Verteilung von Lebensmitteln begonnen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) habe trotz der Plünderungen noch etwa 3.000 Tonnen Maismehl in einem Lager gehabt, berichtete der britische Sender BBC. Am Freitag waren die ersten Hilfslieferungen auf dem Seeweg nach Monrovia gekommen. Das nächste Schiff mit Lebensmitteln für die Not leidende Bevölkerung wird am kommenden Sonntag erwartet.
Quelle: ntv.de