U-Bahn-Streik Verkehrschaos in London
18.07.2002, 00:29 UhrEin Streik bei der Londoner U-Bahn hat den Verkehr in der britischen Metropole weitgehend lahm gelegt. Hunderttausende Pendler mussten auf dem Weg zur Arbeit auf überfüllte Busse, Bahn, Privatwagen und Taxis umsteigen. Nur 54 der eigentlich gut 500 U-Bahn-Züge waren im Einsatz. Die Underground befördert täglich rund drei Millionen Menschen. Auf den Straßen der Hauptstadt kam es zu langen Staus.
Der 24-stündige Streik, der am Mittwochabend begann, richtet sich gegen die von der Labour-Regierung geplante Teilprivatisierung der "Tube". Das U-Bahn-Personal befürchtet, dass dadurch die Sicherheit in dem veralteten U-Bahnsystem vernachlässigt werden könnte. Erstmals wandte sich damit eine der großen, traditionell mit Labour eng verbundenen Gewerkschaften gegen ein zentrales Anliegen der von Blair geführten Regierung.
Am Mittwoch hatten mehr als 750.000 Angestellte des öffentlichen Dienstes in ganz Großbritannien gestreikt. Erstmals seit 1978 traten landesweit die Mitarbeiter von Bibliotheken, Museen, Müllabfuhr und sozialen Diensten in den Ausstand. Sie wollten damit ihrer Forderung nach sechs Prozent mehr Gehalt Nachdruck verleihen. Die Kommunen hatten ihnen eine dreiprozentige Erhöhung angeboten.
Quelle: ntv.de