Politik

Regierungskrise in Dänemark Verteidigungsminister tritt zurück

Gade steht im Zentrum mehrerer innenpolitischer Skandale im Zusammenhang mit Dänemarks Beteiligung an den Kriegen in Afghanistan und im Irak.

Gade steht im Zentrum mehrerer innenpolitischer Skandale im Zusammenhang mit Dänemarks Beteiligung an den Kriegen in Afghanistan und im Irak.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der dänische Verteidigungsminister Sören Gade ist zurückgetreten. Gade teilte in Kopenhagen mit, er ziehe mit seinem Schritt die Konsequenz aus der anhaltenden Kritik an seiner Person. Der Verteidigungsminister stand vor allem wegen seines Umgangs mit einem Skandal um die Veröffentlichung sicherheitsrelevanter Informationen über den Einsatz dänischer Elitesoldaten im Irak in der Kritik. Nach Armeeangaben war durch die Veröffentlichung geheimer Unterlagen das Leben dänischer Soldaten in Gefahr geraten. Journalisten hatten erklärt, es gebe Belege, dass Gades Sprecher hinter dem Geheimnisverrat stehe.

Der 45-jährige Rasmussen rutscht seit seiner Rolle als Gastgeber beim gescheiterten Kopenhagener Klimagipfel innenpolitisch in immer größere Probleme.

Der 45-jährige Rasmussen rutscht seit seiner Rolle als Gastgeber beim gescheiterten Kopenhagener Klimagipfel innenpolitisch in immer größere Probleme.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem Rücktritt des Verteidigungsministers steht die dänische Regierung vor einer umfangreicheren Umbesetzung. Der Sender TV2 meldete, Handelsministerin Lene Espersen werde voraussichtlich Außenminister Per Stig Møller ersetzen, der Kulturminister wird.

Seit dem gescheiterten Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen gilt Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen selbst, aber auch das gesamte Regierungslager als stark angeschlagen. Die Minderheitsregierung hat sich zusammen mit den Rechtspopulisten von der DVP als Mehrheitsbeschafferin vor allem durch ihre betont harte Ausländerpolitik profiliert. Rasmussen will die Umbildung seines Mitte-Rechts Kabinetts heute verkünden.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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