Politik

Forsa-Umfrage Vertrauen der Bürger in Politik nimmt ab

Zwölf Wochen lang führen die Parteien im Deutschen Bundestag Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen. Jetzt steht die Regierung endlich. Dem Ansehen der Parteien hat der Marathon allerdings geschadet.

Das zähe Ringen um eine Koalition hat dem Vertrauen der Bürger in die Kompetenz der Parteien geschadet. 47 Prozent der Wähler rechnen bei keiner Partei im Deutschen Bundestag mehr damit, dass sie die Probleme Deutschlands lösen kann. So das Ergebnis des wöchentlichen "Stern"-RTL-Wahltrends, den das Meinungsforschungsinstitut Forsa kurz vor der Bildung der Großen Koalition erhoben hat. Selbst auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes Anfang September waren nur 44 Prozent der Deutschen derart pessimistisch.

Das Agieren der Unionsparteien stieß den Wählern am wenigsten auf. CDU und CSU trauen 38 Prozent der Bürger zu, Deutschlands Probleme zu lösen. Das ist sogar ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Die SPD stürzte dagegen von 12 auf 10 Prozent ab. Ein möglicher Grund: die politische Ungewissheit, für die das Mitgliedervotum der Partei gesorgt hatte. Auch die Grünen, die kurz nach der Bundestagswahl Sondierungsgespräche mit der Union führten, verloren. Nur noch jeder Hundertste Wähler verbindet mit der Partei politische Kompetenz. In der Vorwoche war es noch jeder Fünfzigste.

Wenig Bewegung bei Parteienpräferenz

Dieser Vertrauensverlust wirkte sich offensichtlich auch auf die Zukunftsängste der Menschen aus. 38 Prozent der Befragten glauben der Umfrage zufolge, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland verschlechtern werden. Vergangene Woche waren es nur 36 Prozent.

Paradoxerweise verändert die neue Stimmung die Wahlentscheidungen der Bürger kaum. CDU/CSU verloren einen Prozentpunkt, liegen jetzt bei 42 Prozent. Die FDP konnte einen Prozentpunkt gewinnen und kommt nun auf 4 Prozent. Bei SPD (24), Linke (10), Grüne (9) und AfD (5) blieb das Ergebnis im Vergleich zur Vorwoche stabil. Mit 26 Prozent veränderte sich auch der Anteil der Nichtwähler nicht.

Quelle: ntv.de, ieh

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