Politik

Todesstrafe in Japan und Texas Verurteilte durch Strang getötet

In Japan sind wieder Todesurteile vollstreckt worden. Wie japanische Nachrichtenagenturen am Donnerstag meldeten, wurden drei verurteilte Mörder durch den Strang hingerichtet. Seit Amtsantritt des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe im vergangenen September wurden damit zehn Todesurteile vollstreckt. Justizminister Jinen Nagase hatte zuletzt im April drei Mörder hängen lassen. Nach Informationen von Menschenrechtlern müssen in Japan noch mehr als 100 Menschen mit der Vollstreckung des Todesurteils rechnen.

Japan ist eines der wenigen Industrieländer, das die Todesstrafe noch nicht abgeschafft hat. Wie üblich gab die Regierung die Hinrichtungen erst im Nachhinein bekannt. Die Namen der Exekutierten erfuhren die Medien des Landes von Hinterbliebenen oder Anwälten. Auch die Angehörigen erfuhren von den Hinrichtungen erst nach der Vollstreckung.

400. Hinrichtung in Texas

Trotz eines Appells der Europäischen Union hat auch der US-Bundesstaat Texas seine 400. Hinrichtung seit der Wiedereinführung der Todesstrafe vollstreckt. Der 32-jährige Johnny Ray Conner wurde am Mittwoch in der Vollzugsanstalt von Huntsville durch eine tödliche Spritze exekutiert. Er war wegen Mordes zum Tode verurteilt worden, nachdem er 1998 einer Verkäuferin zwei Mal in den Kopf geschossen hatte. In seinen letzten Worten bat Connor nun um Vergebung und bezeichnete seine Hinrichtung als falsch: "Was jetzt mit mir geschieht, ist ungerecht und das System ist erledigt."

Texas führte die umstrittene Todesstrafe 1982 wieder ein, nachdem der Oberste Gerichtshof 1976 ein Moratorium aufgehoben hatte. Seitdem sind in den USA 1092 Menschen hingerichtet worden, einschließlich Connor. Seine Exekution war die 21. Hinrichtung in Texas in diesem Jahr. Mit 400 Exekutionen hat der südliche Bundesstaat die höchste Hinrichtungsrate in den USA.

Die Europäische Union hatte am Dienstag den texanischen Gouverneur Rick Perry aufgerufen, alle Hinrichtungen zu stoppen. Die EU lehnt die Todesstrafe als unmenschliche Justizpraxis ab.

Quelle: ntv.de

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