Politik

Streiks gehen weiter Viele Kitas geschlossen

Erneut haben bundesweit mehrere tausend Erzieher in kommunalen Kindertagesstätten gestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich deutlich mehr als 15.000 Menschen am Arbeitskampf. In Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und dem Saarland blieben viele Einrichtungen geschlossen. Die kommunalen Arbeitgeber bezeichneten die Aktionen als "überflüssig und rechtswidrig". Nach einer Streikpause solle es in der kommenden Woche weitergehen, kündigten die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Verdi an.

In Nordrhein-Westfalen protestierten mehr als 6000 Erzieher - "etwa so viele wie gestern", schätzte Verdi-Landessprecher Uwe Reepen. Auch in Hessen blieb die Zahl der Streikenden etwa konstant. Den Höhepunkt bildete eine Kundgebung auf dem Frankfurter Paulsplatz, zu der rund 5000 Menschen kamen. Ausgeweitet wurde der Arbeitskampf in Rheinland-Pfalz. 2000 bis 3000 Erzieher aus mehr als 100 Einrichtungen beteiligten sich dort. Ähnliche Zahlen meldete Verdi aus Niedersachsen.

Auch im Süden Deutschlands standen Eltern und Kinder vor verschlossenen Türen. Allein in München blieben 400 Horte, Krippen und Einrichtungen der Jugendhilfe geschlossen. In Nürnberg streikten auch die Mitarbeiter der Behindertenhilfe, des Allgemeinen Sozialdienstes und von Jugendzentren. In Baden-Württemberg lagen die Schwerpunkte der Streiks in Karlsruhe und Mannheim. Dort nahmen Angestellte aus rund 50 Einrichtungen an einem Protestmarsch teil.

Arbeitgeber wollen "Lösung suchen"

Der Präsident der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, bezeichnete den Streik in Frankfurt als "überflüssig und rechtswidrig". Stattdessen solle man lieber versuchen, "konstruktiv eine Lösung" zu suchen. Das Arbeitsgericht in Kiel hatte den Streik am Montag untersagt, in der Landeshauptstadt gab es deshalb keine Arbeitsniederlegungen. Achim Meerkamp vom Verdi- Bundesvorstand hatte aber betont: "Wir sind davon überzeugt, dass unser Arbeitskampf rechtmäßig ist." Man sehe keinen Grund, damit aufzuhören.

Mit ihrem Streik wollen die Gewerkschaften einen tariflich geregelten Gesundheitsschutz für die rund 220.000 bei Kommunen angestellten Erzieherinnen und Sozialarbeiter durchsetzen. Außerdem laufen Gehalts-Tarifverhandlungen, die am 27. Mai fortgesetzt werden sollen.

Quelle: ntv.de, dpa

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