Politik

Selbstmordanschlag bei Trauerfeier Viele Tote in Peshawar

Wieder sterben viele Menschen bei einem Selbstmordanschlag in Pakistan. Offenbar sprengt sich ein Attentäter inmitten einer Trauerfeier in die Luft, als die Frau eines Miliz-Kämpfers beerdigt wird.

Die Stadt wird immer wieder von schweren Anschlägen erschüttert.

Die Stadt wird immer wieder von schweren Anschlägen erschüttert.

(Foto: AP)

Beim zweiten schweren Anschlag binnen zwei Tagen sind in Pakistan mindestens 37 Menschen getötet und 45 weitere verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter sprengte sich inmitten einer Trauergemeinde am Stadtrand von Peshawar in die Luft, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Menschen nahmen an der Beerdigung einer Frau teil, deren Mann einer gegen die radikalislamischen Taliban kämpfenden Miliz angehört.

Mehr als 200 Menschen hatten sich in dem Vorort Adezai zum Gebet versammelt, als die Bombe hochging. Das pakistanische Fernsehen zeigte in Panik fliehende zumeist ältere Männer. Zwischen Sandalen und herumliegenden Gebets-Käppchen standen Blutlachen, dazwischen lagen abgerissene Körperteile.

Verletzte in kritischem Zustand

Krankenhausmitarbeiter befürchteten noch mehr Tote. Der Chef des größten Krankenhauses der Stadt, Abdul Hameed Afridi, beschrieb den Zustand von mehreren Verletzten als "äußerst kritisch". Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte die Gewalt und bekräftigte den Willen der Regierung, den Terrorismus im Land entschieden zu bekämpfen.

Peshawar liegt am Rande der unruhigen nordwestlichen Stammesgebiete des Landes. Die Region an der Grenze zu Afghanistan ist eine Hochburg der Taliban und dient dem Terrornetzwerk Al Kaida als Rückzugsraum. In Adezai kommt es nach Angaben von Einwohnern häufig zu Kämpfen zwischen Taliban und Regierungsmilizen.

Erst am Dienstag waren bei einem Anschlag in der Stadt Faisalabad in der östlichen Provinz Punjab 25 Menschen getötet und mehr als 150 weitere verletzt worden. In den vergangenen vier Jahren kamen in Pakistan mehr als 4000 Menschen bei Selbstmordanschlägen ums Leben.

Quelle: ntv.de, AFP

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