Politik

Ringen um Rohstoffe Vietnam und China streiten

Es geht um Inselgruppen und die dortigen Rohstoffe: China erhebt Ansprüche auf Territorien im chinesischen Meer - und baut einen Stützpunkt. Kritik kommt von den USA. Ausgerechnet Taiwan, die sich ebenfalls gegen die Ansprüche Chinas wehren muss, schlägt versöhnliche Töne an.

Bei einer Anti-China-Demonstration in Hanoi nahmen Sicherheitskräfte Dutzende Menschen fest.

Bei einer Anti-China-Demonstration in Hanoi nahmen Sicherheitskräfte Dutzende Menschen fest.

(Foto: REUTERS)

Die umstrittenen Territorialansprüche Chinas im chinesischen Meer bleiben ein heißes Eisen: Sicherheitskräfte haben bei einer Anti-China-Demonstration in Vietnam nach Angaben von Augenzeugen 27 Menschen festgenommen. Das chinesische Außenministerium protestierte gegen Äußerungen aus dem US-Außenministerium, China provoziere mit dem Bau eines Stützpunkts auf einer der umstrittenen Inseln eine Eskalation. Taiwan gab sich dagegen mit einem Kooperationsvorschlag versöhnlich.

Unter den Festgenommenen in Vietnam waren nach Angaben von Augenzeugen und Menschenrechtlern mehrere Blogger und die 80 Jahre alte Anti-Korruptions-Aktivistin Le Hien Duc. Sie ist eine ehemalige Mitarbeiterin von Staatsgründer Ho Chi Minh. Human Rights Watch verlangte die Freilassung aller. Was den Festgenommenen genau vorgeworfen wurde, blieb unklar.

Vietnamesen protestieren seit Anfang Juli regelmäßig gegen Chinas Ansprüche, unter anderem auf die Spratly-, die Parcel- und die Senkalu-Insel. Im vergangenen Jahr bedrängten chinesische Patrouillenboote vietnamesische Schiffe, die nach Ölvorkommen suchten. Ansprüche auf Teile des rohstoffreichen Gebiets erheben unter anderem auch Taiwan, die Philippinen, Malaysia und Brunei.

Taiwan macht Vorschlag

Das chinesische Außenministerium bestellte nach Angaben auf seiner Webseite in Peking einen hohen US-Diplomaten ein und protestierte gegen Äußerungen von Außenamtssprecher Patrick Ventrell in Washington. Der hatte den Bau eines Stützpunkts auf der von China Yongxing genannten Insel kritisiert. Die USA verdrehten die Fakten, hieß es in Peking. Das sei Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region abträglich, sagte der Sprecher des Ministeriums, Qin Gang, nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Taiwans Präsident schlug vor, die Länder sollten ihren Streit beiseite legen und die vermuteten Bodenschätze gemeinsam fördern. "Ein Beispiel, das zu einer Erfolgsgeschichte wurde, ist die Nordsee in Europa", sagte Ma Ying-jeou.

Quelle: ntv.de, dpa

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