Politik

Ex-RAF-Terroristin krank Viett lässt Prozessauftakt platzen

Die Ex-RAF-Terroristin Inge Viett muss sich wegen der mutmaßlichen Billigung von Straftaten vor einem Berliner Gericht verantworten. Der erste Prozesstag muss jedoch verschoben werden. Weil die Angeklagte ein ärztliches Attest einreicht, sagt die Richterin die Verhandlung ab.

Inge Viett fehlte zum Prozessbeginn krankheitsbedingt.

Inge Viett fehlte zum Prozessbeginn krankheitsbedingt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Prozessbeginn gegen die ehemalige RAF-Terroristin Inge Viett vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin ist geplatzt. Die Angeklagte hatte ein ärztliches Attest eingereicht und sich entschuldigt. Sie sei erkrankt und verhandlungsunfähig, las die Vorsitzende Richterin Imke Hammer aus einer Mitteilung von Vietts Verteidiger vor. "Ohne Frau Viett können wir nicht verhandeln", sagte die Richterin. Die Gerichtsverhandlungen wurden deshalb ausgesetzt. Auch Vietts Anwalt war zum Prozessbeginn, der großes öffentliches Interesse auf sich zog, nicht erschienen.

Die Ex-Terroristin der Roten Armee Fraktion (RAF) muss sich vor Gericht verantworten, weil die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage wegen der mutmaßlichen Billigung von Straftaten erhoben hat. Viett soll im Januar auf einer Konferenz in Berlin Brandanschläge auf Bundeswehrfahrzeuge gerechtfertigt haben. Auf einer Podiumsdiskussion am 8. Januar soll die 67 Jahre alte Frau gesagt haben: "Wenn Deutschland Krieg führt und als Anti-Kriegsaktion Bundeswehrausrüstung abgefackelt wird, dann ist das eine legitime Aktion."

Das bestätigte der Sprecher der Berliner Strafgerichte, Tobias Kaehne. Viett habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Wann ein nächster Gerichtstermin angesetzt wird, ist unklar.

Viett gehörte in den 70er und 80er Jahren zu einer der meistgesuchten Terroristen der Rote Armee-Fraktion. Sie war Teil der Gruppe "Bewegung 2. Juni", die den damaligen Berliner CDU-Landesvorsitzenden Peter Lorenz im Jahr 1975 entführte. Viett wurde 1992 zu 13 Jahren Haft verurteilt, weil sie auf einen französischen Polizisten geschossen hatte. 1997 kam sie aber frühzeitig wieder auf freien Fuß.

Quelle: ntv.de, dpa

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