"Händler des Todes" ausgeliefert Viktor Bout sitzt in Manhattan
17.11.2010, 07:38 UhrDer "Händler des Todes" sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York. Der Russe war zuvor von Thailand ausgeliefert worden. Russland protestiert, die US-Regierung ist zufrieden.

Viktor Bout am Flughafen von Bangkok.
(Foto: AP)
Der mutmaßliche Waffenhändler Viktor Bout ist in den USA eingetroffen. Der Russe landete am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Flughafen in New York und wurde umgehend in ein Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan gebracht, teilte das US-Justizministerium mit.
Bout war mehrere Stunden zuvor nach jahrelangem juristischem Tauziehen von Thailand an die Vereinigten Staaten ausgeliefert worden und hatte das südostasiatische Land in Begleitung von sechs amerikanischen Beamten in einem gecharterten Kleinflugzeug verlassen. Er soll bereits am Mittwoch in New York erstmals vor den Untersuchungsrichter treten.
Der als "Händler des Todes" berüchtigte 46-Jährige muss sich nun vor einem US-Gericht verantworten, weil er Diktatoren und Rebellen rund um den Erdball mit Waffen versorgt haben soll. Er war 2008 in Bangkok nach einer verdeckten Aktion amerikanischer Agenten festgenommen worden. Bout selbst hat die Vorwürfe bisher stets bestritten.
USA rechtfertigen sich
Die US-Regierung verteidigte die Auslieferung derweil gegen scharfe russische Kritik. Der Vorgang sei vollkommen vereinbar mit internationalem Recht und mit bilateralen Abkommen zwischen den USA und Thailand, sagte der Sprecher des Außenministeriums Philip Crowley in Washington. "Seine Auslieferung ist ein Sieg für die Rechtsstaatlichkeit weltweit", sagte US-Justizminister Eric Holder.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor nach Angaben der Agentur Interfax gesagt, dass die Entscheidung der Behörden auf "beispiellosen politischen Druck" der US-Regierung zustande gekommen und gesetzwidrig sei.
Quelle: ntv.de, AFP