Politik

UN-Inspektoren in Bagdad Völlige Kooperation erwartet

Die erste Gruppe der neuen UN-Rüstungsinspektoren für Irak ist am Montag in Bagdad eingetroffen. Die 18 Experten für atomare, biologische und chemische Waffen reisten von Zypern aus an. Zum Auftakt der Rüstungsinspektionen riefen UN-Generalsekretär Kofi Annan und der französische Staatspräsident Jacques Chirac die irakische Führung zu uneingeschränkter Zusammenarbeit auf. Der britische Premierminister Tony Blair drohte Staatschef Saddam Hussein "ernste Konsequenzen" an, falls Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen leugne.

Kurz zuvor hat die Führung in Bagdad jede Schuld an einer möglichen Krise von sich gewiesen. Den USA warf die irakische Regierung erneut vor, mit der UN-Resolution lediglich einen Vorwand für einen Angriff auf den Irak zu suchen.

"Der Paragraf 11 der Resolution beinhaltet eine vorsätzliche Ermutigung zu Feindseligkeiten und zur Schaffung von Krisen mit der Aussicht, den Irak als nicht kooperativ darzustellen", schrieb der irakische Außenminister Nadschi Sabri in einem Brief an UN-Generalsekretär Kofi Annan. "Und das bietet den Vorwand für eine Aggression."

In Paragraf 11 der Resolution 1441 werden die Waffenkontrolleure angehalten, dem Sicherheitsrat jede Behinderung der Inspektionen durch die irakische Regierung zu melden. Dies führe dazu, dass auch Kleinigkeiten und Missverständnisse, die eigentlich vor Ort geklärt werden könnten, als Verstoß des Irak nach New York gemeldet werden müssten, schrieb Sabri nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur INA.

Dagegen sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, es sei falsch, über einen Krieg im Irak zu reden, so als sei dieser bereits beschlossene Sache. Dies würde die Spannungen zwischen dem Irak und den Waffeninspektoren nur erhöhen.

18 Waffeninspektoren eingetroffen

Am Montagnachmittag traf die erste Gruppe der neuen UN-Rüstungsinspektoren in Bagdad ein. Dem Team gehören sechs Spezialisten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien an. Die zwölf übrigen Waffenkontrolleure wurden von UN-Chefinspektor Hans Blix ausgewählt. Es wird damit gerechnet, dass sie am Mittwoch ihre Arbeit vor Ort aufnehmen. Dazu steht ihnen modernstes technisches Gerät zur Verfügung.

Die Inspektoren sollen in den kommenden Wochen überprüfen, ob Irak noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Es wird damit gerechnet, dass sie am Mittwoch ihre Arbeit vor Ort aufnehmen. Dazu steht ihnen modernstes technisches Gerät zur Verfügung. Letztlich sollen rund 100 Rüstungskontrolleure in Irak im Einsatz sein.

Quelle: ntv.de

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