Politik

Gezerre um Unions-Kandidatur Vorauseilende Schadensbegrenzung

Am Sonntag wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt und die Chancen der CDU auf einen Wahlsieg stehen schlecht. Eine Schlappe der Landes-CDU werde aber nicht zum Sturz der CDU-Bundesvorsitzenden Angela Merkel führen. Das meint zumindest der hessische Unions-Chef Roland Koch: Eine Niederlage "wäre sicher das allerletzte, was man der Parteivorsitzenden in die Schuhe schieben könnte". Die Berlin-Wahl gilt als Stimmungsbarometer für die Bundestagswahl 2002.

"Bei aller Wertschätzung für unsere Bundeshauptstadt ist die Wahl kein Signal für die politische Stabilität von Führungen großer deutscher Parteien", sagte Koch der "Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen".

Der hessische Ministerpräsident, der auch Vizevorsitzender der Bundes-CDU ist, sprach sich dagegen aus, die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur vorzuziehen, um damit die Diskussion zu beenden: "Ich finde vieles, was gesagt wird, nicht außerordentlich hilfreich. Aber wir wollen zu einem relativ späten Zeitpunkt entscheiden und brauchen daher die Nerven, diese Debatte hinzunehmen."

Merkel mahnt zu Geschlossenheit

Die CDU-Chefin selbst bekräftigte erneut, die Entscheidung solle erst im Frühjahr 2002 fallen. Sie erwarte von jedem Unionsmitglied, dass er sich daran halte. Alles andere schade der Partei. Merkel unterstrich, dass sie als Kanzlerkandidatin der Union zur Verfügung steht: "Ich bin fest entschlossen, die Erwartungen der Mitglieder und der vielen, die in mich Hoffnung setzen, zu erfüllen."

Forderungen nach Kandidatur-Verzicht

Der parlamentarische Fraktions-Geschäftsführer Hans-Peter Repnik hatte am Wochenende eingeräumt, es gebe Kritik an Merkel. Repnik betonte aber, sie werde nicht zum Verzicht auf eine Kandidatur gedrängt. "Das an der ein oder anderen Ecke diskutiert wird, ja, aber ich sehe das nicht in dieser Breite."

Quelle: ntv.de

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