Politik

Fest am Lincoln-Memorial Vorfreude auf Obama

Mit einem Open-Air-Konzert in Washington haben Hunderttausende Amerikaner den bevorstehenden Wechsel im Weißen Haus gefeiert. Vor dem Lincoln Memorial traten zahlreiche Künstler auf, darunter Rocklegende Bruce Springsteen, die irische Band U2 und Stevie Wonder.

"Willkommen zu diesem Fest für Amerikas Erneuerung!", rief der künftige Präsident Barack Obama den begeisterten Menschen bei dem Mega-Konzert zwei Tage vor seiner Amtseinführung zu.

Angesichts der schweren Wirtschaftskrise und zwei Kriegseinsätzen beschwor der 47-Jährige seine Landsleute erneut auf die großen Aufgaben ein, die es zu bewältigen gilt. Gleichzeitig machte er ihnen aber auch Mut. "Ich stehe heute hier so zuversichtlich wie zuvor, dass die Vereinigten Staaten von Amerika dies bestehen werden", sagte Obama bei der Veranstaltung auf der "National Mall", wo er selbst gefeiert wurde wie ein Popstar. "Wir werden länger als einen Monat oder ein Jahr brauchen, wahrscheinlich sind viele nötig", fügte er hinzu. Doch habe diese Nation schon die größten Schwierigkeiten gemeistert, "denn es gibt kein Hindernis, das Millionen Stimmen bremsen kann, die nach einem Wechsel rufen", rief er. Zuvor mussten seine Fans allerdings zu vielen Obama-Sprechchören anheben, bis ihr großer Star endlich die Bühne betrat.

Die Menschen strömten seit dem frühen Morgen bei klirrender Kälte zum traditionsreichen Lincoln Memorial im Herzen von Washington. Dick eingepackt drängten sie sich dicht an dicht und klettern sogar auf Bäume, um einen Blick auf die Bühne erhaschen zu können. Die Menschenmenge sang mit bei Songs wie "America the Beautiful" und "This Land is Your Land". Wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen durften die Fans noch nicht einmal Rucksäcke oder Thermoskannen mitbringen.

Den Auftakt des Konzerts unter dem Motto "We Are One" machte Rocklegende Bruce Springsteen mit dem Song "The Rising", der im Wahlkampf eine inoffizielle Obama-Hymne geworden war. Daneben traten auch James Taylor, Jon Bon Jovi, Beyonc, John Legend, John Mellencamp und Garth Brooks auf. Obama, seine Frau Michelle und ihre beiden Töchter Sasha und Malia saßen neben Vizepräsident Joe Biden und Ehefrau Jill gerührt zu den steinernen Füßen von Abraham Lincoln. Der 16. US-Präsident, der vor allem für den Sieg über die Sklaverei steht, wird von Obama immer wieder als sein Vorbild zitiert.

Auch Martin Luther King III., ein Sohn des legendären Bürgerrechtlers sprach unter lautem Applaus auf den Stufen, von denen sein Vater 1963 seine berühmte Rede "I have a Dream" gehalten hatte. "Ich war 1963 beim Marsch für die Bürgerrechte dabei", strahlte Emmanuel Jenkins aus Long Island. "Ich habe King gehört und schon 1960 John F. Kennedy. Es war großartig. Aber damals gab es nicht diese grenzenlos positive Stimmung, diese Hoffnung, wie Obama sie verströmt", meinte der alte Mann bewegt.

Quelle: ntv.de

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