Betrugsversuch beim Examen Vorwürfe gegen Marseille
12.04.2002, 22:09 UhrDer umstrittene Spitzenkandidat der Schill-Partei in Sachsen-Anhalt, Ulrich Marseille, hat laut Medienberichten seinen Studienabschluss zu kaufen versucht. "Süddeutsche Zeitung" und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichteten vorab, Marseille habe 1984 eine Zeitungsanzeige aufgegeben, nachdem er im ersten Anlauf durch das juristische Staatsexamen gefallen sei. Darin habe er gegen Honorar jemanden gesucht, der seine wissenschaftliche Abschlussarbeit für den zweiten Examensversuch schreiben sollte.
Der Betrugsversuch sei allerdings aufgeflogen, woraufhin das Prüfungsamt Marseille, der damals mit Nachnamen noch Hansel geheißen habe, nicht mehr zu weiteren Prüfungen zugelassen habe, berichten die Zeitungen. Dieser habe daraufhin erfolglos geklagt. Sein Verhalten habe er mit persönlichen, familiären und gesundheitlichen Problemen entschuldigt, deretwegen er sich nicht genügend habe vorbereiten können.
Marseille ist Mehrheitseigner der Marseille Kliniken AG, die allein in Sachsen-Anhalt zehn Einrichtungen betreibt. Ihm wird vorgeworfen, sein Führungsstil sei diktatorisch und zutiefst undemokratisch. Die so genannte Schill-Partei trägt offiziell den Namen "Partei Rechtsstaatliche Offensive".
Quelle: ntv.de