Soldaten vor Gericht Vorwurf: Waffenschmuggel
08.04.2002, 09:01 UhrVier Bundeswehrsoldaten müssen sich seit heute vor dem Landgericht Darmstadt verantworten. Die Anklage wirft ihnen vor, als Angehörige der Schutztruppe KFOR Waffen und Munition aus dem Kosovo nach Deutschland geschmuggelt zu haben.
Die Soldaten hätten im Sommer 1999 eine beträchtliche Menge Munition und einige Schusswaffen nach Deutschland geschickt, anstatt das Material auftragsgemäß an Ort und Stelle zu vernichten, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Einer der Angeklagte sei damals Chef der Panzerpionierkompanie im Lager Suva Reka gewesen, die anderen hätten als Feuerwerker Munition und Waffen beseitigen sollen. Allen sei es ausdrücklich untersagt gewesen, Waffen und Munition aus dem Kosovo nach Deutschland zu bringen.
Im Juni 1999 hätten die Angeklagten während eines Räumauftrages eine große Menge Munition, Minenkörper, Rauchladungen und Handgranatenzünder gefunden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Deklariert als Verbandsmaterial und Drahtbürsten hätten sie das Material mit einer zivilen Spedition in die Frankensteinkaserne nach Darmstadt geschickt.
Der angeklagte Kompaniechef habe diesen Transport gebilligt. Außerdem habe einer der Mitangeklagten ohne Wissen der anderen mehrere Schusswaffen mitgeschickt, um sie später privat zu verwenden. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien weitere Revolver und Karabiner entdeckt worden, für deren Besitz der Soldat keine Erlaubnis gehabt habe.
Quelle: ntv.de