Hitzige Debatte Waffen für 18-Jährige
01.09.2007, 14:24 UhrPläne des Bundesinnenministeriums zur Lockerung des Waffenrechts sorgen derzeit bei den Waffenexperten der Länder und der Polizei für Diskussionen. Nach diesen Plänen solle es Sportschützen unter 21 Jahren wieder erlaubt werden, großkalibrige Waffen zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen. Damit würde eine wesentliche Änderung des Waffenrechts nach dem Amoklauf von Erfurt wieder zurückgenommen.
Das Ministerium bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Eine Überprüfung habe keinen Sicherheitsgewinn gebracht, sagte der Sprecher weiter. Der Entwurf für die Gesetzesreform sei weitgehend abgestimmt.
Bei dem Attentat im April 2002 hatte ein 19-jähriger Gymnasiast 16 Menschen erschossen. Danach war das Mindestalter für den Erwerb und den Besitz von großkalibrigen Gewehren und Pistolen für den Schießsport von 18 auf 21 Jahre erhöht worden.
Sollte das Gesetz wie vom Ministerium geplant im April 2008 in der geänderten Form in Kraft treten, würde es Schützen ab 18 sogar erleichtert, sich stattliche Waffenarsenale anzulegen, heißt es im "Spiegel". Denn anders als bisher dürften sie sich dann auch Pistolen und Gewehre zulegen, mit denen im eigenen Verein gar nicht geschossen wird. Das Ministerium begründe die geplante Änderung unter anderem damit, dass derzeit in Europa einheitliche Regelungen angestrebt würden.
Quelle: ntv.de